Publiziert: 5 Juli 2020
Das Muggiotal hat viel Gutes zu bieten. Etwas vom Besten ist der grau-rote Zincarlin. Der rezente Kuhrohmilchkäse gilt unter Gourmets schon lange als Geheimtipp.
Welcher Tessiner Käse der beste ist, lässt sich nur schwer sagen. Das ist Geschmackssache. Den grossartigsten Namen aber hat eindeutig der südlichste: Zincarlin. Unglaublich, oder? Da haben alle anderen – bekannteren – Schweizer nichts zu melden. Greyerzer, Appenzeller, Emmentaler. So was Fantasieloses. Aber Zincarlin! Da klingen die Ohren. Und der Gaumen horcht auf.
Der rezente, fingerhutähnliche Käse aus dem Valle di Muggio hat sich in den letzten Jahren in Feinschmeckerkreisen zu einer beliebten Spezialität entwickelt. Der vorwiegend aus Kuhrohmilch hergestellte und mit einer nicht unerheblichen Portion Pfeffer versehene Zincarlin wird in dunklen Kellern am Fusse des Monte Generoso gelagert und zwei Monate lang mit Weisswein beträufelt. Fern von jeder natürlichen Lichtquelle und unter hochprozentigem Einfluss entfaltet er die für ihn typische grau-rote Farbe.
Der scharfe Zincarlin lässt sich hervorragend mit süssem Honig vereinen. Der Bienennektar kitzelt das Pfeffrige noch besser aus ihm heraus. Auch mit wenig Rotweinessig und Olivenöl beträufelt ist er ein wahrer Genuss. Wer es deftiger mag, sollte ihn mit Polenta oder Gschwellti zusammenbringen. Manche mögen ihn auch als Pastasauce oder einfach so, mit einem Stück frischen Brot und einem Glas Merlot. Ob Sie ihn lieben werden, wird sich zeigen. Seinen Namen aber, seinen Namen werden Sie nie mehr vergessen. Zincarlin.
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