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Publiziert: 27 August 2017
Der Kupferkessel mit dem dampfenden Maisgriess gehört im Südkanton fast zu jedem Volksfest und in fast jedes Grotto. Besonders lecker schmeckt die Polenta aus "Rosso del Ticino".
Im "Postkarten Tessin" vergangener Jahrzehnte war es ein beliebtes Fotosujet: der in den Veranden der Häuser zum Trocknen ausgehängte Mais. Vor dunklem Holz leuchteten dekorativ gelbe Kolben. Für Deutschschweizer Verhältnisse bedeuteten diese den Inbegriff von Süden, Sonne und Ferienzeit. Dass sie Zeugnis eines harten Bauernalltags waren, haben die Reisenden aus dem Norden meist ignoriert.
Polenta gehörte in den vergangenen Jahrhunderten, neben Kastanien und Kartoffeln, zu den Hauptnahrungsmitteln der Tessiner Bevölkerung. Das Mehl für das einfache aber nahrhafte Gericht wurde und wird noch heute in den diversen Mühlen des Südkantons gemahlen. Je nach Maissorte entstehen unterschiedliche Nuancen. So hat beispielsweise die von Pro Specie Rara neu lancierte "Rosso del Ticino" jüngst immer mehr an Bedeutung gewonnen.
Zwischen 1930 und 1940 gab es laut Pro Specie Rara im Tessin verschiedene rote Maissorten. Überlebt hat die "Rosso del Ticino", der rote Tessinermais, welcher unter anderem in der Magadinoebene angebaut wird. Dabei handelt es sich um eine grosskolbige Sorte, deren Körner eine feine gelbe Maserung aufweisen. Sein Anbau verlangt vom Produzenten etwas Geschick und Können. Gesät werden dürfen nur rote Körner. Die Kolben werden sorgfältig geerntet und von Hand sortiert. Denn nur einwandfreier Mais garantiert eine qualitativ gute und schmackhafte Polenta – Maismehl ist übrigens glutenfrei.
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