Die frisch renovierte Villa Malpensata an Luganos Uferpromenade bildet seit kurzem den noblen Rahmen für die umfassende Sammlung ethnischer Kunst des Tessiner Malers und Mäzens Serge Brignoni. Hier vereinen sich Anthropologie und Kunst zu einem eindrücklichen musealen Erlebnis.

Jahrzehntelang sammelte der 1903 nahe Chiasso geborene Tessiner Maler, Plastiker und Avantgardist Serge Brignoni aussereuropäische Kunst. Selbst als in den Wirren des Zweiten Weltkriegs ein grosser Teil davon verloren ging, änderte dies nichts an seinem Interesse für ethnische Kunst. Schliesslich, 1985, schenkte er einen Grossteil seiner Sammlung der Stadt Lugano. Sie bildet den Grundstock des heutigen "Museo delle Culture" (MUSEC). Es enthält Stücke von gleichermassen anthropologischem wie künstlerischem Wert, die zumeist aus der Südsee, Indien, Indonesien, Hawaii und von der Osterinsel stammen.

In frisch renovierter Villa Malpensata

Untergebracht sind die rund 600 Exponate seit diesem Frühjahr in der frisch renovierten Villa Malpensata in Lugano, nur einen Katzensprung vom Kulturzentrum LAC am Seeufer entfernt. Bei der Neukonzeption wurden die modernsten museumstechnischen Standards berücksichtigt, um die internationalen Kostbarkeiten optimal zu konservieren.

Wiedergefundene Schätze und Meisterwerke des Primitivismus

Neben der festen Sammlung beherbergt der schöne Bau aus dem 18. Jahrhundert auch Wanderausstellungen. Unter dem Titel "Ein wiedergefundener Schatz" sind noch bis zum 16. Juni Meisterwerke ethnischer Kunst zu bewundern, die Brignoni einst dem Berner Kunstmuseum geschenkt hatte. Ein zweiter Themenkreis – "Je suis l’autre. Giacometti, Picasso e gli altri" – umfasst bis 28. Juli plastische Meisterwerke des Primitivismus.