Das erst 1803 zum vollwertigen Kanton aufgewertete Tessin feiert alle Jahre wieder den Geburtstag der alten Dame fröhlich mit.

“Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr...” Das sollen sich, glaubt man der Geschichtsschreibung und dem deutschen Dramatiker Friedrich Schiller, die drei Helden Stauffacher, Fürst und von Melchtal im fernen 1291 auf der Rütliwiese geschworen haben. Den Worten folgten Taten der Freiheit, derer die Eidgenossen alle Jahre am 1. August gedenken. Tatsächlich? Oder reiht sich der Nationalfeiertag einfach in den Reigen der unzähligen Volksfeste ein, die dem wirtschaftlichen Aufschwung dienen sollen? Zu einem schlüssigen Resultat käme da wohl nur eine Volksbefragung. Aber was soll's. Feste soll man feiern, wie sie fallen.

Mit Reden und Risotto

In der Hauptstadt rüstet man sich mit einem ausgefeilten Programm für den Landesgeburtstag. Das Fest beginnt um 18.30 Uhr auf der Piazza del Sole und beinhaltet Konzerte, einen offerierten Risottoschmaus, eine Ansprache und das traditionelle 1.-August-Feuerwerk. In Locarno macht die Stadtmusik um 19.45 Uhr den Auftakt zu den Feierlichkeiten. Nach der obligaten Rede und der Landeshymne gibt es eine Gratis-Maccheronata und musikalische Unterhaltung mit dem Duo Funny.

Mit Feuerwerken und Festlaune

In Lugano rütteln – besser gesagt trommeln – die Tamborini Luganesi die Bürger wach. Nach dem Umzug und der Kranzniederlegung auf der Piazza Indipendenza (10.30 Uhr) geht es abends ab 20.30 in der Via Nassa (21.15 Uhr, Piazza della Riforma) mit Musik, Essen und einer Ansprache von Bundesrat Ignazio Cassis weiter. Höhepunkt ist um 22.30 Uhr das Feuerwerk über dem Luganersee. Ein Feuerwerk steht auch in Ascona auf dem Programm, und zwar um 22.30 Uhr. Chiasso feiert den 727. Geburtstag der Eidgenossenschaft mit einem “Fest ohne Grenzen”. Solidarität und Antirassismus stehen dabei im Mittelpunkt (ab 9.00 Uhr).