Glasperlen klimpern im Hesse Museum

Publiziert: 1 Oktober 2017

"Das Glasperlenspiel" ist Hermann Hesses letztes grosses Werk. Eine italienisch-deutsche Lesung entführt den Zuhörer nach Kastalien.

"Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht." So steht es in Hermann Hesses Roman "Das Glasperlenspiel", den er 1943 publizierte. Glücklich werden am Samstag, 7. Oktober, ganz sicher diejenigen gemacht, die sich spätnachmittags in der Sala Boccadoro in Montagnola einfinden. Denn sie werden in den Genuss von noch viel mehr Glasperlenspielereien kommen.

Eine perfekte Welt


Hermann Hesses letztes grosses Werk spielt in einer Zukunftswelt, in welcher er das Leben seines Helden Magister Ludi Josef Knecht ansiedelt. In der vom deutschen Schriftsteller entworfenen Welt bilden die – männlichen, zölibatär lebenden – Gelehrten einen streng organisierten Orden, der in der "pädagogischen Provinz" Kastalien lebt. Diese gilt als heile, abgeschottete Welt einer geistigen Elite, die sich in Universalität und Harmonie entfaltet und darin ihren Selbstzweck sieht. Deren Ziel ist die Perfektion der Wissenschaften und Künste und vor allem die Synthese beider Bereiche, dem Glasperlenspiel eben. Ob ein solches Konzept auf die Länge Früchte trägt?

Literarischer Höhenflug


Wer wissen möchte, wie der Romanheld Josef Knecht mit männlicher Straffheit und elitärem Gedankengut zurechtkommt, sollte sich – zumindest einen Nachmittag lang – dem Glasperlenspiel widmen. Ernst Süss wird auf Deutsch aus Hesses Werk lesen, Antonio Ballerio auf Italienisch. Für die musikalischen Einlagen und die Konzeption zeichnet Edith Salmen verantwortlich. Organisiert wird der literarische Höhenflug vom Hesse Museum. "Gewiss, zwei Völker und zwei Sprachen werden einander nie sich so verständlich und so intim mitteilen können wie zwei einzelne, die derselben Nation und Sprache angehören. Aber das ist kein Grund, auf Verständigung und Mitteilung zu verzichten." Ist es nicht. Wieso leben wir dann nicht danach?

Info

Museum Hermann Hesse
Ra Cürta 2
6926 Montagnola
+41 91 993 37 70
info@luganoturismo.ch
www.hessemontagnola.ch
www.luganoregion.com
www.ticino.ch

Preis
Eintritt zur Lesung mit Musik CHF 15.– / CHF 10.–

Wann

Samstag, 7. Oktober, Beginn 17.30 Uhr

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