Auf der Menschen Spuren wandern

Publiziert: 22 April 2012

„Tracce d’uomo“, führt von Castelrotto im Malcantone durch Rebberge, Wälder und Dörfer eines weniger bekannten Tessins führt, auf den Spuren der Menschheit ...

„Tracce d’uomo“, dies der Name der Themenwanderung, die von Castelrotto im Malcantone durch Rebberge, Wälder und Dörfer eines weniger bekannten Tessins führt. Eine erste „Spur der Menschen“ ist der Name des Dorfes Castelrotto, zu deutsch etwa „zerstörte Burg“. Er erinnert an die Burg, die dort im Jahr 1126 von den Mailändern im Rahmen ihrer Kämpfe gegen Como geschleift wurde. Die gut beschilderte Rundwanderung führt über rund 4 Kilometer, die Wanderzeit beträgt, je nach dem wie intensiv man sich mit den „Spuren“ auseinandersetzt, 1 - 2 Stunden.

Ein Eiskeller und eine Käsereigenossenschaft

Auf Saumpfaden, Wegen und Strassen begegnen die Wanderer alten Gemäuern und Kapellen. Im Caseificio, dem Käsereigebäude, wurde von einer Genossenschaft bis Mitte des 20. Jahrhunderts Käse produziert. Im Schatten jahrhundertealter Bäume liegt eine Giazzera am Weg, ein Eiskeller. Er wurde früher mit gepresstem Schnee gefüllt und diente als Kühlschrank für das Schlachtfleisch.

Von Vogelfängern

Auf einem kleinen Umweg ist der Roccolo aus dem Jahr 1780 zu erreichen. Als Roccolo bezeichnet man die Anlage, die dem Zweck des Fangs von Singvögeln diente. Sie besteht aus einem Turm und einem ausgeklügelten System von Bäumen und Büschen, das hohe Fangquoten ermöglichte. Der Roccolo erinnert daran, dass hier früher, wie im gesamten Mittelmeerraum, die „Üsei“, was im Tessiner Dialekt Vögel heisst, einen wichtigen Bestandteil unter den einheimischen Gerichten darstellten. Der Vogelfang wurde 1875 per eidgenössischem Jagdgesetz gesamtschweizerisch verboten. Insbesondere für die Tessiner stellte dieses Dekret „gegen eine Jahrhunderte alte Tradition“ eine Bevormundung sondergleichen dar.

Von Winzern

Die gepflegten Rebberge am Weg werden zur Hauptsache von Adriano Kaufmann und Christian Zündel bebaut. Die beiden gehören zur ersten Generation der „jungen, wilden“ Deutschschweizer, die Entscheidendes zur Entwicklung der qualitativ hochstehenden Tessiner Weine beigetragen haben.

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