6.4 km
Publiziert: 25 September 2016
Der Sentiero del castagno im Alto Malcantone lädt zu einer etwa fünfstündigen Wanderung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ein. Was die Bäume nicht erzählen, teilen einem die Lehrtafeln mit.
Müsste man das Tessin mit einem Symbol versehen, gäbe es nur eines, das in Frage käme. Nein, stimmt nicht. Damit würde man ihm Unrecht tun. Der Südkanton ist nämlich mehr als eines. Er ist Merlot, Palmen, Pizza. Musik, Film und Kultur. Im Herbst ist er aber vor allem Kastanie. Die edle Braune strahlt einem durch scharfe Stacheln überall entgegen.
Besonders auf dem Kastanienweg zwischen Arosio und Fescoggia im Alto Malcantone begegnet man ihr zu dieser Jahreszeit. Geht man unter dem ausladenden Geäst der Buchengewächse dahin, gleitet man unweigerlich zurück in die Vergangenheit. Jedes Mal wenn man sich nach einer glänzenden Kastanie bückt, vereint man sich mit den Frauen, die es vor mehr als hundert Jahren taten. Jene sammelten sie weder um kreative Herbstdekorationen noch fantasievolle Desserts zu machen, sondern ganz einfach um zu überleben.
Könnten die knorrigen, stoischen Kastanienbäume sprechen, wüssten sie viel zu erzählen. Von Sonne und Blitzen, von Dürren und Überschwemmungen, von Hunger und Überfluss. Etwa fünf Stunden kann man so dahinwandern, von Arosio über Mugena und Vezio bis nach Fescoggia, über die Vergangenheit philosophierend und die Gegenwart geniessend. Da die Bäume nicht reden, tun es von Menschen aufgestellte Tafeln. Folgt man dem Symbol der Kastanie am Wegrand, erfährt man einiges über den Malcantone und seine Kastanienkultur. Die Route kann jederzeit mit dem Postauto weitergeführt werden.
Tourist Office Lugano – "Sentiero del castagno"
Riva Albertolli
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