Sobald die Tage kürzer und kühler werden, steht einem heissen Maronenschmaus nichts mehr im Wege. Ascona feiert die Nussfrüchte an zwei Wochenenden.

Zwei Namen für ein und dasselbe. Ob "Festa delle castagne" oder "Sagra d’autunno", beide Asconeser Veranstaltungen drehen sich vor allem um eine Herbstkostbarkeit: die Kastanie. Im Herbst, wenn die ersten maronischwangeren Rauchschwaden gen Himmel wirbeln, ist ein Bild unabwendbar – das der kleinen Hexe aus dem gleichnamigen Kinderbuch, die sich an den "Maroni ganz heiss" ihre eiskalten Finger wärmt. Kastanien sind Kindheitserinnerungen und vielleicht gerade deshalb so lecker.

2'000 Kilo auf dem Feuer

An den Wochenenden des 7. und 14. Oktobers werden sie am Lungolago in Ascona zu Tausenden – es sind mehr als 2'000 kg – aufs Feuer geschmissen und in unscheinbaren Papiertüten unter die Leute gebracht. Keine Sorge, man muss keine Hexe sein, um an die köstlichen Nussfrüchte zu kommen. Und es sollten damit nicht die Hände gewärmt, sondern der Mund gestopft... also, der Gaumen geschmeichelt werden.

Produkte aus dem angehenden Nationalpark

An beiden Samstagen werden neben Kastanien auch andere Köstlichkeiten angeboten, denn so gut Maronen auch schmecken mögen, von ihnen allein lebt es sich schlecht(er). Verschiedene Marktstände bieten allerlei einheimische Produkte feil. Einer gehört dem Locarneser Nationalparkprojekt, das mit einheimischen Köstlichkeiten auf sich aufmerksam machen will. Von der Farina bona aus dem Vergelettotal über feine hausgemachte Marmeladen bis hin zum Honig aus den Centovalli erzählen alle von der Wichtigkeit einer natürlichen Schutzzone im Südkanton. Genug der Politik. Sie soll die Feierlaune keinesfalls trüben. Wird sie auch nicht. Dafür sorgen ein leckeres Mittagessen und musikalische Unterhaltung.