Rau kann's zugehen am höchsten Innerschweizer Strassenpass. Ihn zu überqueren ist ein Erlebnis. Umso schöner ist es, sich danach im Bedrettotal eine Rast zu gönnen.

Eigentlich wird das Tessin ja mit seinem milden Klima assoziiert. Am Nufenenpass auf 2‘478 Metern zeigt sich, dass der Kanton auch anders kann: kalt und rau. Er ist der höchstgelegene Innerschweizer Strassenpass und nach dem Grenzpass Umbrail der zweithöchste der Eidgenossenschaft. Die Region ist kaum erschlossen und präsentiert sich Besuchern in nahezu urspünglichem Zustand. Im Norden dominieren die Berner Alpen mit dem Finsteraarhorn das Panorama, gen Süden fasziniert der Griesgletscher.

Kurvig, schwierig, wunderschön

Erst Mitte der Sechziger Jahre gebaut, bildet die Strasse mit bis zu 13 Prozent Steigung die einzige Direktverbindung zwischen dem Wallis und das Tessin. Die Höhenlage lässt lediglich vier bis fünf Monate Befahrbarkeit zu. Der Pass ist also ein klassisches Sommerziel und selbst dann nicht immer offen. Vor der Anreise sollte man sich also informieren. Aber: Wer Kurven und aussergewöhnliche Landschaften mag, wird den Nufenen lieben!

Mineralien und ein Spielplatz

Zu Beginn oder am Ende der Tour empfiehlt es sich, eine Pause in Cioss Prato im Bedrettotal einzulegen. In dem Weiler wartet eine Gaststätte mit angeschlossenem Mineralienmuseum auf Freunde alles Glitzernden. Gezeigt werden Schätze aus dem Herzen der Alpen: seltene Rauchquarze, "Eisenrosen" aus dem Gotthardgebiet und typische Strahlenquarze aus dem Bedrettotal. Interessant für Familien: der tolle Abenteuerspielplatz nebenan. Ausserdem laden Tische unter freiem Himmel zum Picknick ein.