Ticino Weekend - Festival Ludwig van, LAC Lugano

"Ludwig van" faszinierend respektlos

Publiziert: 2 Juni 2019

Beim Festival "Ludwig van" geht die Musik Beethovens einen Dialog mit den filmischen Visionen Mauricio Kagels ein.

Beethoven "einmal in einem neuen Kleid zu feiern, das mit den üblichen Mustern klassischer Konzerte bricht", ist das Ziel beim "Festival Ludwig van" in Lugano. Vom 7. bis 9. Juni spielt das Orchestra della Svizzera italiana (OSI) unter der Leitung von Markus Poschner im Theatersaal des Kulturzentrums LAC alle Symphonien des grossen deutschen Komponisten, die mit ungeraden Zahlen beginnen: Am Freitag die Erste und die Dritte (Eroica), am Samstag die Nummern Fünf und Sieben – und am Sonntag auf der Piazza vor dem LAC die berühmteste, die Neunte. Rund 200 Choristen werden beim Finale die "Ode an die Freude" anstimmen.

Optische Projektionen

Wirklich "revolutionär, faszinierend und respektlos", so die Veranstalter, macht das Event aber erst der Dialog der Musik mit der ungewöhnlichen, teils verstörenden Vision Beethovens durch den argentinisch-deutschen Komponisten und Regisseur Mauricio Kagel, die er 1970 in seinem Schwarzweissfilm "Ludwig van" umsetzte. Szenen daraus werden im Grossformat auf die Wände und Mauern projiziert und so den musikalischen Part ergänzen.

Ausklang mit Volksmusik

Wem das alles noch nicht genügt, kann sich am Montag, 10. Juni, gegen 20.00 Uhr weiterer Stimmgewalt erfreuen. So feiert der Chor "Cantori delle Cime" sein fünfzigjähriges Bestehen mit einem kostenlosen Auftritt auf Luganos Piazza della Riforma. Auf dem Programm des rund 40-köpfigen Männerchors stehen vor allem Volkslieder. Bei Regen wird die Veranstaltung in die Kirche S. Antonio verlegt.