Wenn ein Ort im Maggiatal den Terminus "bunt" verdient, ist das Aurigeno. Hier leuchten die prächtigsten Fresken, bunt geht's an den Stränden zu – und in der Fantasie einer grossen Krimiautorin.

Selbst im tiefsten Winter ist Aurigeno farbenfroh, dies Dank eines Mannes, der hier 1870 das Licht der Welt erblickte: Giovanni Vanoni. Berühmt wurde der leidenschaftliche Maler weit über das Maggiatal hinaus, weil seine Bilder und Fresken nicht nur grosses Talent, sondern auch eine ebensolche Liebe zur Farbenpracht aufweisen. Wo Vanoni den Pinsel ansetzte, hatte Trübsal keine Chance. Er erfüllte Häuser, Kirchen und Bildstöcke mit Lebensfreude, im Maggiatal, im Verzascatal, gar im Tessiner Wahrzeichen "Madonna del Sasso" in Orselina und selbstverständlich in Aurigeno. Vanonis Liebe zum Spiel intensiver, leuchtender Farben ist hier in der Pfarrkirche und in der Totenkapelle präsent, aber auch draussen, auf Häuserfassaden.

Spass im Nass fernab der Strass'

Bunt geht’s in Aurigeno in den warmen Monaten auch am Maggiaufer zu. Der Ort liegt auf der rechten Talseite, abseits der lärmigen Kantonsstrasse. Unter Badefreunden ist er ein Geheimtipp: Nur 13 Kilometer von Locarno entfernt, bietet er einen tollen und doch nie überlaufenen Strand mit flachen Planschbereichen für Kinder, aber auch tiefen Stellen zum Schwimmen.

Vom Wasserfall zum Sündenfall

Ganz in der Nähe rauscht auch noch ein Wasserfall malerisch in die Tiefe. Wen wundert’s also, wenn ausser Giovanni Vanoni noch ein weiterer Promi dem Charme des 400-Seelen-Dörflis erlag: Krimiautorin Patricia Highsmith. Sie wohnte hier viele Jahre. So entstanden spannungsgeladene Geschichten und Thriller – mitten im Idyll von Aurigeno.