Mogno: ein architektonisches Kleinod

Publiziert: 3 August 2014

In ihrer schlichten Form und mit den naturbelassenen Farben erweist die Kirche von Mogno ihrer Umgebung und dem Schicksal der Menschen im Lavizzaratal Hommage.

Viele Orte und Sehenswürdigkeiten des Tessins seien bekannt, weiss Marco Solari. Als Präsident von Ticino Turismo und des Filmfestivals Locarno kennt er die Stärken der Ferienregion. "Bekannt sind zum Beispiel Ascona und sein Lungolago", sagt er. Dieser erinnere ein bisschen an St. Tropez und lade zum Geniessen und Betrachten der vorbei flanierenden Menschen ein. "Bei einer vorzüglichen italienischen Pizza und einem Glas Merlot." Auch ein gelato, begleitet von einem köstlich duftenden espresso, darf nicht fehlen. Der Monte Verità habe die Kultur Mitteleuropas neu definiert, sagt Marco Solari. Weiter erwähnt er beispielsweise die Brissago-Inseln und deren botanischer Park, die Maggia-Schlucht bei Ponte Brolla als eines der schönsten aber auch gefährlichsten Freiluftschwimmbäder des Tessins.

Unbekannte Ecken entdecken


Fast niemand kenne dagegen die kleinen Wanderwege zwischen Losone, dem Monte Verità und Ronco sopra Ascona, die zum Teil von polnischen Internierten erbaut wurden, ergänzt Marco Solari. Unbegreiflicherweise werde auch der Sacro Monte in Brissago mit seinen kleinen Wegkapellen nur wenig genannt. Zu wenig bekannt ist nach Meinung des Tourismuspräsidenten zudem das Kirchlein von Mogno. "Eines der 'Kronjuwelen' von Mario Botta", wie er betont. "Unbedingt sehenswert." Marco Solari schwärmt von dem "gekonnten Spiel zwischen Weiss und Schwarz". Der Stararchitekt habe im Lavizzaratal ein "architektonisches Kleinod" geschaffen.

Von der Natur geprägt


Die moderne, von Mario Botta entworfene und 1996 eingeweihte Chiesa di San Giovanni Battista steht an der Stelle, an der bereits im 17. Jahrhundert ein kleines Kirchlein erbaut wurde. Dieses wurde am Morgen des 25. April 1986 von einer Lawine weggefegt. Mehrere Jahre brauchte es, bis sich die Bevölkerung und die Behörden auf eine neue Kirche am gleichen Standort einigen konnten. Mario Botta spricht vom "Willen des Menschen zum Wiederaufbau, sein entschlossenes Entgegentreten gegen die zerstörerische Natur", welche das von ihm entworfene Gotteshaus prägen.

So hoch wie der alte Glockenturm


Die maximale Höhe der neuen Kirche entspricht mit 17 Metern genau derjenigen des alten Glockenturms. Das Einzige, was von der zerstörten Kirche gerettet werden konnte, sind die beiden Glocken mit Jahresdatum 1746. Die Umfassungsmauern des Botta-Projekts zeichnen, wie Mario Botta erklärt, mit ihrem klaren Schrägschnitt das Bild der Ruine nach, die unter den Schneemassen übrig blieb. Dadurch werde der Innenraum gedrückt und gezwungen, sich himmelwärts durch das Glasdach emporzuschwingen. Die subtile Leichtigkeit des Glasdaches steht im Gegensatz zur Schwere der traditionellen Steinplatten. Die verwendeten Steine stammen aus dem Maggiatal: der Gneis aus dem Steinbruch von Riveo, der Marmor hingegen aus dem Pecciatal.

Info

Chiesa di San Giovanni Battista
Via Cantonale
6685 Mogno
+41 91 753 18 85
info@vallemaggia.ch

www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch

Wann

Täglich 9.30-17.00 Uhr

Hotels

Top Tipps in der Umgebung

Cardada-Funivia-17604-TW-Interna.jpg

Cardada

28.1 km

a5159374-IDB-slideshow-313.jpg

Centovallibahn

30.6 km

Wetter

Freitag
17°
Samstag
19°
Sonntag
19°