17.3 km
Publiziert: 11 Juni 2017
In Bellinzona gibt es jeden Samstag einen Markt. Und das dazugehörige Brot. Den vier bis fünf Meter langen pane del mercato. Eine Augenweide und ein wahrer Genuss!
Brot muss für viele Weisheiten herhalten. Die Bibel behauptet zum Beispiel, dass der Mensch nicht lebt von Brot allein. In Spanien pflegt man zu sagen, dass mit Brot kein Kummer eine Not sei. Und für die Polen ist gegessenes Brot schwer zu verdienen. Hochmütige sind überzeugt, dass in der Not die Wurst auch ohne Brot schmecke, während der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewskij zum Schluss kam, dass die Menschen nicht Freiheit, sondern Brot bräuchten.
Ob man die Teigfladen nun dem Fleisch vorzieht oder sich doch lieber der fleischlichen denn der teigigen Lust hingibt – eines ist sicher: An Brot mangelt es in diesen Breitengraden glücklicherweise nicht. Ganz im Gegenteil. In Bellinzona gibt es die Laibe sogar meterweise. Die vier bis fünf Kilo schweren Brote finden am samstäglichen Wochenmarkt reissenden Absatz. Dem Bäckermeister Kiko Peverelli ist es gelungen, das traditionelle Produkt nach altem Brauch und Rezept neu aufleben zu lassen. Er mischt helles und dunkles Mehl mit Roggenmehl und Wasser und lässt den Teig langsam gären.
Natürlich gibt es auch kleinere, leichtere Varianten: 500-Gramm-Laibe für die typische Kleinfamilie. Das mache er bloss, um die Kundschaft zufriedenzustellen, gesteht der leidenschaftliche Bäckermeister. Denn unübertrefflich gut sei der pan bun, das gute Brot, nur in grossen Stücken gebacken. Es bleibe dadurch auch länger frisch. Fein säuberlich in Schnitten geteilt, hält das Brot einige Tage. Und zum Schluss noch ein Karnivoren-Tipp: Auch wer auf Wurstiges steht, wird am Bellenzer Markt nicht enttäuscht.
Ticino Turismo - Bellinzonas Marktbrot
Via Ghiringhelli 7
6500 Bellinzona
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