39.1 km
Publiziert: 12 Juli 2020
Wer Aktivferien in der Natur liebt, sollte ins Calancatal fahren. Hier warten einheimische Bauern und ihre Kastanienselven auf helfende Hände.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges spielten die Kastanienselven im Leben der Bevölkerung des Calancatals eine wichtige Rolle. Doch mit dem wirtschaftlichen Aufschwung kam der Untergang der bis anhin unentbehrlichen Haine. Die Landwirtschaft wurde nach und nach aufgegeben. Als wäre die Abkehr des Menschen für den daraufhin immer schneller verwildernden Wald nicht schon Strafe genug gewesen, erkrankten die Kastanienbäume immer häufiger am Rindenkrebs.
Irgendwann wurde es den Förstern zu bunt. In den 1990er-Jahren rief der Forstdienst Misox deshalb verschiedene Projekte zur Wiederherstellung der Kastanienselven ins Leben. Seit 1999 sind Letztere wieder als landwirtschaftliche Nutzfläche anerkannt, was ihre Bewirtschaftung zwar attraktiver, aber nach wie vor sehr zeitaufwendig machte. Die Rettung kam vonseiten eines Forstingenieurs. Dieser hatte die Idee, eine Stiftung zu gründen, welche den Umbau von drei Hütten in den Kastanienselven von Soazza finanzieren sollte.
Wie gesagt, so getan. Nach der Gründung der Stiftung Paesaggio Mont Grand wurden die drei Hütten umgebaut und das didaktische Zentrum Nosal-Rolet in Betrieb genommen. Die mit Schlafgelegenheiten, Küche und einem Aufenthaltsraum ausgestatteten cascine stehen Gruppen kostenlos zur Verfügung, die im Gegenzug bei der Bewirtschaftung der Kastanienselven mithelfen. Die Selven blühen, die Bauern atmen und die Ferienhelfer laden ihre stadtmüden Batterien wieder auf. Eine echte Win-Win-Situation.
Fondazione Paesaggio Mont Grand
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