Ticino Weekend - Herbstangebot "Treno del foliage"

Die Entdeckung der Langsamkeit

Publiziert: 22 September 2019

Fahrten mit dem "Treno del foliage" sind äusserst beliebt. Das liegt sicher an der Farbenpracht der Landschaft, aber auch daran, dass das Bähnchen betont säumig durch den ganzen Zauber fährt.

Die vielleicht beste Zeit, mit der berühmten Centovallina (in Italien "Vigezzina") zu fahren, ist – genau jetzt, im Herbst, im Oktober und November. Nicht nur, weil die Wälder zwischen den Endpunkten Locarno und Domodossola in den prächtigsten Farben erglühen. Mit dem "Treno del foliage" machen die Bahnbetreiber ihren Kunden die 52 Kilometer lange Fahrt auch mit einer Offerte schmackhaft, die einen wahren Run auf diese Herbstfahrten ausgelöst hat. Dutzende internationale Medien berichteten jüngst in den höchsten Tönen über den "Laubzug": National Geographic, Vanity Fair, Lonely Planet, Radio Monte Carlo, RAI... Nur warum?

Nichts Besonderes – oder doch?

Das Angebot umfasst eine Hin- und Rückfahrt nach Domodossola bzw. Locarno, wobei man jede Strecke einmal unterbrechen kann, um sich eines der Dörfer am Wegesrand anzuschauen. Ausserdem haben diverse Museen erweiterte Öffnungszeiten eingeführt. Drittens bietet eine Reihe von Anbietern – Hotels, Restaurants, Läden – den Foliage-Fahrgästen auch Rabatte und kleine, lokal produzierte Leckereien und Geschenke an. Soweit so gut.

Langsamer zum Genuss

Der entscheidende Faktor, warum die Offerte so überaus beliebt ist, könnte aber ein anderer sein. So fährt das Panoramabähnchen auf seinen Herbsttouren ausnahmsweise besonders gemütlich durch das italienisch-schweizerische Alpenland, für mehr Musse, bessere Fotos, mehr Entschleunigung – in einer hektischen Zeit offenbar eine unwiderstehliche Verlockung.