Terrassensiedlung wie bei den alten Inkas

Publiziert: 21 Juli 2019

So perfekt wie die Indios in den Anden beherrschten die Misoxer im Mittelalter die Steinbearbeitung nicht, doch die terrassierte Landschaft, die sie schufen, ist ähnlich malerisch.

Es ist nicht zu glauben, welche Schätze sich noch immer unter dem Grün der Südbündner Wälder verbergen. Ein solches Geheimnis wurde nun gelüftet: An den Hängen des Calancatals, in der Zone "Calvari" unweit der kleinen Gemeinde Rossa, haben Archäologen und jede Menge Handwerker, Zivilschützer und Idealisten eine alte Terrassensiedlung freigelegt: Scatta – "ein kostbares Zeugnis traditioneller, regionaler Bauernkultur", so Projektdirektor Orio Guscetti.

Mittelalterliche Terrassensiedlung


Mithilfe der Methode der Baumringdatierung konnten die Forscher feststellen, dass Scatta zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden und somit wahrscheinlich älter ist als Rossa. Im Jahr 2013 begannen die Arbeiten: Freilegung der Mauerreste, möglichst authentische Restaurierung zweier kleiner Häuser, danach auch von fast 1,2 Kilometern terrassierter Trockenmauern, auf deren Flächen die Einwohner früher Feldfrüchte anbauten.

Lehrbuch traditioneller Bautechnik


Heute erscheint die gesamte Anlage wie ein offenes Lehrbuch zur traditionellen Bautechnik. So dient sie auch dazu, erklärt Orio Guscetti, "künftige Generationen für die immensen Opfer zu sensibilisieren, die unsere Vorfahren auf sich nahmen, um in abgelegenen Gebieten zu überleben". Auch ökologisch ist sie ein Zugewinn, bieten die Trockenmauern doch zahlreichen Tieren Unterschlupf. Last but not least ist das Calancatal durch Scatta auch um eine landschaftliche und touristische Attraktion reicher.

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