Corippo: Madonnenreich

Publiziert: 22 April 2019

Corippo zählt nur zwölf Einwohner, aber Dutzende von Madonnendarstellungen – in Kapellen und auf Häuserfassaden. Das malerische Dorf ist aber weiss Gott nicht nur deshalb sehenswert.

Das Dörfchen Corippo oberhalb des Vogornosees im Verzascatal ist mit dem Auto nur sehr schwer zu erreichen. Es ist Jahrhunderte alt. Einsam liegen seine grauen Mauern da, darüber schwarze Dächer. Es war absolut ungewöhnlich, den Namen im vergangenen Jahr in den Schweizer Medien zu lesen. Der Grund: Mit nur zwölf Einwohnern war Corippo im Juli 2018 die kleinste politische Gemeinde des Landes – und ist es wohl noch immer.

Ein Traumkaff


Dennoch zählt es zu den interessantesten Wanderzielen im Tessin – nämlich genau weil sich ein Ort kaum malerischer an einen mächtigen Steilhang schmiegen kann als Corippo, weil es mit seinen verwinkelten Gässchen kaum authentischer und verträumter wirken könnte und weil Massentourismus hier ein Fremdwort ist.

Winziges Madonnenreich


Aufgeheitert wird das allgegenwärtige Granitgrau durch farbenfrohe Kapellen und Wandmalereien, die meist viele Hundert Jahre alt sind. Die Zahl dieser Fresken übertrifft die der Einwohner um ein Vielfaches. Im Zentrum der Devotion steht meist die Mutter Gottes: liebevoll, heiter, beschützend, als gnadenvolle Königin, gemeinsam mit dem Jesuskind auch mütterlich und segensspendend. Wer mehr darüber wissen will: Einen guten Überblick über die Fresken und die Wege in und um Corippo gewährt das rucksackfreundliche Bändchen "Passeggiate tra i Santi dipinti" (Spaziergänge zwischen gemalten Heiligen) von Carla Rezzonico Berri, deutsch/italienisch, ISBN 978-88-96799-15-4. Erhältlich ist es im Museum des Verzascatals und Negozio dell’Artigianato in Sonogno, in der Libreria Locarnese in Locarno und der Libreria Ascona.

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