2.9 km
Publiziert: 25 Mai 2015
In den Kellern Gandrias zahlt man keinen Zoll und im nahegelegenen Schweizer Zollmuseum keinen Eintritt. Beides liegt fast in Italien. Ein Besuch in einer Art von Exklave.
Das Zollmuseum von Gandria ist zwar etwas für Aufgeweckte, aber nichts für Frühaufsteher. Es öffnet jeweils um 13.30 Uhr und schliesst vor sechs Uhr am Abend. Damit ist es gut an die Schifffahrtszeiten des Linienschiffs von Lugano via Gandria ins italienische Porlezza angepasst, das erst gegen die Nachmittagszeit fährt. Hingegen bietet die Schweizer Schifffahrt auf dem Luganersee eine Lagunenfahrt; die nennt sich giro nel golfo und findet bereits am Morgen nach 9.00 Uhr zum ersten Mal statt. Auch damit kommen wir von Lugano nach Gandria und auf die andere Seite zum Museum, zu den grotti und den cantine.
Wer den Vormittag herumbringen will und sich dennoch auf der gegenüberliegenden Seite von Gandria verlustieren möchte, dem wird ein zwar nicht ganz anspruchsloser, aber nichtsdestotrotz schöner Wanderweg, mit je Strecke rund 165 zu bewältigenden Höhenmetern, angeboten. Er ist klar an trockenen Tagen vorzuziehen, nach starken Gewittern kann es zu Wegunterbrechungen durch Erdrutsche kommen. Daher sollte man sich am besten vor dem Start über den Zustand des Weges informieren.
Das Exotische an diesem Ausflug ist nebst der Grottikultur die Ansammlung von Kellern, die Cantine di Gandria und Caprino. Das sind aber nicht einfach bloss modrige, feuchtkalte Dunkelkammern, sondern ausgewachsene Treffs für Jung und Alt. Dort lagerten und lagern die ausgesuchten Weine der Stadtnobeln von "Luganis". Und dorthin, an die kühlen Gestade, zog es die Jeunesse dorée während der heissen Sommerzeit. Es wurden und werden ab und an grosse Festlichkeiten abgehalten, die aus einem Bild der französischen Impressionisten stammen könnte.
Cantine di Gandria und Zollmuseum
+41 58 866 66 00
info@luganoturismo.ch
www.zollmuseum.ch
www.luganoregion.com
www.ticino.ch