"Cantine": heisse Krimis, kühler Wein

Publiziert: 10 Juli 2016

Auf dem Sentiero alle Cantine di Gandria am abgelegenen Südufer des Luganersees gibt es aufregende Attraktionen zu entdecken, bezaubernde Grotti und mörderische Geschichten.

Die bunten Häuser Gandrias am östlichen Arm des Luganersees scheinen sich förmlich an den steilen Hang des Monte Brè zu krallen. Wer von diesem beliebten Ausflugsziel aus gen Süden blickt, sieht jenseits des Wassers verfilzte Wälder und am Ufer ein paar Häuser aneinandergeduckt. Unwillkürlich fragt man sich, welche Geheimnisse sich dort wohl verbergen? Schiff ahoi! Die Fahrt, um es herauszufinden, lohnt sich!

Genusstour mit verführerischen Aussichten


Früher brachten die Bewohner von Gandria ihre Lebensmittel ans jenseitige, schattige Ufer, um sie dort in Grotti – kühlen Höhlen und Steinbauten – zu lagern. So entstand der Weiler Cantine di Gandria. Wein, Wurstwaren und Käse bekommt man dort auch heute noch, doch in so vielfältigen Varianten wie nie zuvor, denn die alten Lagerbauten wurden in romantische Gaststätten verwandelt. Zu denen gehört auch das vielgerühmte "Grotto dei pescatori" mit Küchenchef Roberto Galizzi, das über eine eigene Anlegestelle erreichbar ist. Doch egal bei wem man einkehrt, in jedem Fall ist der Blick über den glitzernden See auf Gandria und Lugano und die Bergkulisse bezaubernd. Wenn die Dämmerung fällt, Himmel und See ein sanftes Farbentheater vollführen und peu à peu die Lichter aufscheinen, ist die Szenerie unbeschreiblich.

Auf Schusters Rappen in Schmugglers Spuren


Doch das Südufer lockt nicht nur wegen der Grotti. Wenige Gehminuten von diesen entfernt, an der italienischen Grenze, lässt das Schweizer Zollmuseum den harten Überlebenskampf vergangener Tage aufleben, in denen der Warenschmuggel eine wichtige Einnahmequelle war. Danach empfiehlt sich die Wanderung über den schattigen Waldweg entlang des Ufers, den Sentiero alle Cantine di Gandria. Dies gilt besonders im Sommer, wenn man der Hitze entfliehen will – und nur dann. In der kalten Jahreszeit und bei instabilem Wetter ist er wegen möglicher Erdrutsche und Steinschläge gefährlich, wird zeitweise sogar gesperrt. Doch im Juli ist Letzteres sehr unwahrscheinlich. Ob man die gut vier Kilometer bis Caprino oder noch einen, besonders strammen, weiter über die steile Etappe bis San Rocco marschiert, hängt von der persönlichen Verfassung ab. Auch dort lädt ein schönes Grotto zum Geniessen. Doch egal, ob man seine Tour an dieser Stelle beendet oder den umgekehrten Weg von hier nach Cantine di Gandria nimmt, auf Eines muss man in jedem Fall achten: dass man nicht vor lauter Seligkeit das letzte Schiff verpasst.

Info

Tourist Office Lugano
Riva Albertolli
6900 Lugano
+41 58 866 66 00
info@luganoturismo.ch

www.luganoregion.com
www.ticino.ch

Preis
Einfache Fahrt von Lugano nach Cantine di Gandria, Caprino oder San Rocco (via Gandria) CHF 16.60, hin und zurück CHF 27.40, abendliche Grotti-Rundfahrt CHF 10.-. Eintritt Zollmuseum frei

Wann

Nur erreichbar während der Schifffahrtssaison von April bis Ende Oktober, empfohlen nur bei stabilem Wetter! Die Schifffahrtsgesellschaft des Luganersees führt ab diesem Jahr auch abendliche Grotti-Rundfahrten durch

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