Die Vegetation im Parco degli Ulivi bei Castagnola ist nicht überbordend, sondern von mediterraner Genügsamkeit. Doch die Stille und die herrliche Lage machen aus diesem Garten ein Eden.

Trocken, warm und sonnig – so lässt sich die Lage des Olivenparks im Luganeser Stadtteil Castagnola beschreiben. Wer südliche Landschaften liebt, wird dem Charme dieses Ortes an der geschützten Südflanke des Monte Brè zweifellos erliegen: den herrlichen Ausblicken über den Luganersee, der mediterranen Vegetation. Auf 20'000 terrassierten Quadratmetern wächst hier, was Fernwehleidende im kühlen Norden erträumen: vor allem Ölbäume verschiedenen Alters und unterschiedlicher Sorten, aber auch harzig duftende Zypressen, immergrüner Lorbeer, farbenprächtige Oleander, zartblühende Myrten, Rosmarin und andere wärmeliebende Gewächse.

Wo ein Park, da ein Weg

Auch friedlich ist es dort, denn zu erreichen ist der Parco degli Ulivi nur per pedes, entweder von Castagnola oder von Gandria aus. Beide Orte verbindet eine 3,3 Kilometer lange, abwechslungsreiche Wanderroute. Entlang dieses "Olivenwegs" informieren 18 Infotafeln in vier Sprachen über Wissenswertes und Kurioses rund um Anbau und Geschichte der knorrigen Nutzbäume. Von ihm zweigt ein Pfad zum Park ab.

Oliven allüberall

Wer das Thema weiter vertiefen will, muss seine Tour im malerischen Gandria beginnen oder beenden, denn auch dort ist es allgegenwärtig. Ein besonders schönes, zehn Meter hohes Exemplar, der "Ulivo del Carlin", ist nahe dem Landesteg zu bewundern. Oliven und Lilien zieren das Wappen der seit dem 14. Jahrhundert dort ansässigen Familie Verda de Olivetis. Ein Mahlstein zur Ölgewinnung findet sich beim Gemeindehaus. Da es am Steilhang von Gandria nur sehr wenige Parkmöglichkeiten gibt, empfiehlt sich die An- oder Abreise per Bus oder Schiff wärmstens.