Direkt am See den Berg umrunden

Publiziert: 1 September 2013

An der Piazza Lago in Caslano beginnt und endet ein herrlicher Rundweg. Die kurze Tour auf verträumten Pfaden hält tolle Ausblicke auf den See bereit und fühlt sich an wie ein Kurzurlaub.

Ein Ort, den man im Malcantone keinesfalls verpassen sollte, ist das schmucke, direkt am See gelegene Caslano. Das Städtchen hat für jeden etwas zu bieten. Verträumte Gassen, eine schöne Promenade mit einladenden Pizzerien, Restaurants und Bars und zwei ausgefallene Museen: das Alprose Schokoladen-Museum und das Fischereimuseum. Dieses gibt es seit 20 Jahren und seit 2010 an einem neuen Ort, einer Villa am Seeufer. Doch auch wer einen schönen, abwechslungsreichen Spaziergang unternehmen möchte, ist hier genau richtig. Denn von Caslano führt ein Rundweg um den über 500 Meter hohen Monte Caslano, von den Einheimischen auch Monte Sassalto genannt. Er ist sowohl Halbinsel im westlichen Arm des Luganer Sees als auch Naturpark. Der in grossen Teilen am See entlang führende Rundweg ist, wenn man keine Pausen macht, in rund einer Stunde zu bewältigen und das ganze Jahr über begehbar. Ausserdem eignet sich der Sentiero für “Einzelgänger”, Senioren oder Familien genauso wie für Nordic Walker. Trotz des leichten Schwierigkeitsgrades sollte man jedoch auf festes Schuhwerk nicht verzichten. Ausgangspunkt des Spaziergangs ist der direkt am See gelegene Dorfplatz Caslanos, die Piazza Lago. Wir lassen die Osteria Battello, die auch Zimmer vermietet, hinter uns, folgen der Strasse weiter, die hier eine Rechtsbiegung macht und leicht ansteigt. An der Pizzeria Quadrifoglio geht es dann links ab, zum Giro Monte Caslano (die Variante hinauf auf den Monte – ebenfalls ein interessantes Ziel – kann man sich für einen späteren Abstecher nach Caslano aufheben).

Über Stock und Stein am Seeufer entlang


Die ersten Minuten geht man auf einem geteerten Weg. Rechts stehen hübsche Häuser und Villen – unter anderem das oben genannte Museo della Pesca –, linkerhand liegt der See. Und schon auf diesem Teil des Weges befinden sich, wie auch auf den anderen Abschnitten, immer wieder Sitzbänke. Sie laden dazu ein, Platz zu nehmen, innezuhalten und die Kulisse zu geniessen. Man schaut auf die andere Seeseite, auf die Uferpromenade Caslanos, zu den Hügeln des Malcantone. Wenn man am Bootsclub vorbei ist, beginnt der eigentliche, bewaldete Uferwanderweg. Kurz nach dem Club müssen Ausflügler einige Höhenmeter überwinden. Eine Betontreppe, um einen Felsen herum angelegt, endet auf einem Aussichtspunkt. Von dort geht der Pfad leicht abfallend auf einem Waldweg weiter. Zwar begegnet man immer wieder anderen Spaziergängern und ist nie lange alleine unterwegs – dennoch ist der Weg ein echtes Naturerlebnis. Das Panorama auf den See und die darum liegenden Hügel ist beeindruckend, und die Flora des Berges besteht aus einer Vielzahl von Pflanzenarten. Auf der Südseite des Monte Caslano erreichen wir wieder Asphalt und bald die engste Stelle des Ceresio, die See-Enge bei Lavena.

Der italienische Markt ist einen Steinwurf entfernt


Mit Lavena Ponte Tresa, wie der italienische Teil Ponte Tresas – die Stadt ist untergliedert in einen italienischen und einen Schweizer Teil – richtig heisst, ist das Nachbarland also fast nur einen Steinwurf entfernt. Wer übrigens italienische Märkte liebt, sollte am Samstag kommen und nach oder vor dem Rundweg einen Abstecher auf die italienische Seite machen. Denn samstags ist immer Markt. Ob Haushaltsbedarf, Taschen oder Kleidung: Die Auswahl ist gross. Auch an Lebensmitteln, von denen man einiges auch kosten darf. Allerdings sollte man das Auto in Caslano stehen lassen und mit dem Bähnlein fahren. Das ist weitaus entspannter als sich durch den Verkehr zu wühlen und auf einen freien Parkplatz zu hoffen. Zu Fuss ist der Weg auch zu bewältigen, allerdings führt er an der recht stark befahrenen Kantonsstrasse entlang.

Hinterher das Tüpfelchen auf dem "i": relaxen auf der Piazza


Aber zurück zum Rundweg. Nachdem man an der See-Enge vorbeigekommen ist, führt der Weg meist nicht mehr am See entlang und ist wieder geteert. Trotzdem hat auch der Rest des Rundweges seinen Reiz. Er führt vorbei an einigen Lokalen, und oft kann man nach Ponte Tresa schauen. Ausserdem ziehen einige beeindruckende, an Kanäle gebaute Häuser die Aufmerksamkeit auf sich. Hier, am Ende des Sees, halten wir uns rechts, kommen am Albergo Gardenia vorbei, das aus den Mauern eines ehemaligen Klosters entstanden ist. Nach wenigen Minuten erreichen wir wieder den Ortskern von Caslano und unseren Ausgangspunkt, die Piazza Lago. Zum Abschluss sollte man sich hier – wenn nicht ein Essen – zumindest ein erfrischendes Getränk beziehungsweise an schon etwas kühleren Spätsommertagen einen wärmenden Kaffee oder Tee gönnen. Und das Leben geniessen.

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