Wenn sich die Sonne dem südlichen Horizont zuneigt und die Kastanien von den Bäumen fallen, ist die Zeit gekommen, einen der schönsten Wanderwege des Malcantone zu entdecken.

Der Name des Malcantone – des "schlechten Winkels" – mag nicht gut klingen. Tatsächlich sei früher im unübersichtlichen Grenzgebiet so mancher Schmuggler und andere undurchsichtige Gestalt unterwegs gewesen. Meistens aber waren es nur die armen Bewohner dieses recht kargen Hügellandes zwischen Monte Lema und Luganersee, die in den ausgedehnten Kastanienwäldern versuchten, ihre Nahrungsbestände zu erweitern.

15 Kilometer Lieblichkeit

Heute gilt der Malcantone als eine der lieblichsten Gegenden des Tessins: sanfte, waldige Kuppen, malerische Dörfer mit südlichem Flair und aussergewöhnlich schöne Aussichtspunkte. All dies fasst der als Themenrundgang ausgeschilderte Kastanienweg auf gut 15 Kilometern zusammen. Er beginnt und endet auf 859 Metern über Meer in Arosio, dem höchsten Dorf des Malcantone – und gleich auch mit einem traumhaften Panoramablick über die Vedeggio-Ebene, die Capriasca, die Stadt Lugano und die Bucht von Agno. Rund fünf Stunden muss man für die nicht allzu anspruchsvolle Strecke über Mugena, Vezio und Fescoggia einplanen.

Gewiss kein Nörgeln

Der Herbst ist die optimale Jahreszeit, um den Malcantone zu entdecken, nicht nur wegen der wohligen Temperaturen und der Farbenpracht. Vor allem wer mit Kindern unterwegs ist, weiss die Jahreszeit zu schätzen, denn das Sammeln der Kastanien macht ihnen meist so viel Spass, dass sie das Nörgeln darüber vergessen – und sollte es doch mal notwendig sein, lässt sich die Strecke durch zwei Querwege leicht verkürzen.