Das malerischste aller Tessiner Dörfer

Publiziert: 29 Juni 2014

Eng aneinander liegende Häuser, die sich in den Wellen des Luganersees spiegeln, grün bewaldete Hänge und der einzige Olivenhain im Tessin: Gandria ist immer einen Ausflug wert.

Nur das Rauschen der Wellen begleitet die Ausflügler auf dem Weg von Castagnola nach Gandria. Der Spaziergang entlang des Lago di Lugano dauert etwas mehr als eine halbe Stunde und ist auch bei sommerlichen Temperaturen leicht zurückzulegen. Die leichte Brise des Sees sorgt für Erfrischung.

Ein leichter Sommerspaziergang


Die wunderschöne Aussicht auf den See und die gegenüberliegenden bewaldeten Hänge sowie eine für die Gegend typische mediterrane Vegetation bilden die Kulisse zum Sentiero di Gandria. Der mehrheitlich flache Weg eignet sich für Spaziergänger jeden Alters. Ausgangspunkt ist der Parkplatz San Domenico in Castagnola. Wer vom Ortszentrum in Castagnola aus startet, muss etwas mehr Zeit einrechnen. Der bekannte Tessiner Arzt und Politiker Franco Cavalli empfiehlt den Weg nach Gandria allen Verliebten. "Eine sehr romantische Ecke", sagte er im Mai gegenüber TicinoWeekend. Er erzählt von Vogelgezwitscher und Gandria als "typisches Tessiner Dorf". "Eine Oase der Ruhe, nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum Lugano entfernt", schwärmt Cavalli.

Wo die Oliven reifen


Entlang des Weges nach Gandria, bei "Fischer's Seehotel", zweigt sich der Weg. Die eine Route führt gemächlich weiter dem See entlang, die andere eine kurze Steigung hinauf zum Olivenpark. Eine steile Granittreppe windet sich zwischen Zypressen, Lorbeer, Rosmarin- und Oleanderbüschen. Entlang des Weges laden Bänke zum Verweilen. Der Park der Olivenbäume liegt an einer Flanke des Monte Brè und ist gegen Süden gerichtet, von der Sonne verwöhnt und vom Nordwind geschützt. Im milden Klima gedeihen die Oliven, die jeweils im Spätherbst geerntet und nach alter Tradition verarbeitet werden.
18 Lehrtafeln informieren interessierte Besucher von der Herkunft und Bedeutung des Olivenbaums bis zur Herstellung des Olivenöls.

Gandrias verwinkelte Gassen


Gandria gehört zweifellos zu den malerischsten und deshalb auch meist fotografierten Dörfern im Tessin. Die eng aneinander liegenden Häuser, die schmalen Gässchen und Treppenaufgänge, die verborgenen Innenhöfe und Terrässchen machen aus dem Dorf, das heute politisch der Gemeinde Lugano angehört, ein Kleinod, das unter Heimatschutz steht. Wie auch andere Dörfer am Ufer des Ceresio war Gandria Heimat von Künstlern und Architekten, die im Ausland zu Ruhm und Reichtum kamen. Die Brüder Giovanni und Giuseppe Torricelli beispielsweise, waren im 12. Jahrhundert im Dom von Trient angestellt. Sie haben auch die Decken des schönen Hauses von Vigilio und Pietro Rabaglio geschmückt.

Rund um das Fischerdorf


Ein Spaziergang auf dem Weg nach Gandria und ein Besuch des Dorfes kann mit verschiedenen weiteren Attraktionen verbunden werden. In Castagnola, unweit des Parkplatzes San Domenico, liegt in der Villa Heleneum das Museum der Kulturen mit seiner Sammlung aussereuropäischer Kunst und regelmässig wechselnden Ausstellungen.
Von Gandria aus bringt das Schiff die Besucher auf die gegenüberliegende Seeseite. Das Zollmuseum zeigt spannende Zeugnisse aus der Geschichte des Schweizer Zolls. Von San Rocco aus geht es durch schattige Waldpartien zu den Grotti di Gandria.

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Monte Brè

1.7 km

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Luganersee

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