Die Bally Foundation eröffnet ihren Sitz in der Villa Heleneum in Lugano-Castagnola. "Un lac inconnu" ist die erste Ausstellung und ein poetischer Exkurs zwischen aufgetauchten und untergetauchten Szenarien.

Die Villa Heleneum in Lugano-Castagnola ist wunderschön, hat eine bombastische Lage – direkt am See und kurz vor dem Zugang zum Spazierweg nach Gandria – sowie eine aufregende Vergangenheit. Sie wurde in den 1930er Jahren auf dem Gelände der ehemaligen Villa Caréol erbaut und hat im Laufe ihrer Geschichte verschiedene Aktivitäten beherbergt. Tanz, Musik, Kunst und Wissenschaft wurden hier vereint, und in jüngster Vergangenheit konnten die prachtvollen Räumlichkeiten vorübergehend als Filmlocation, für Fotoshootings oder Events gemietet werden. Bis die Bally Foundation in der Villa Heleneum den idealen Ort für ihre Aktivitäten fand. Die unter der Leitung von Vittoria Matarrese stehende Stiftung widmet sich der Förderung von Kunst und Kultur und eröffnet am 20. April in Lugano-Castagnola ihre erste Ausstellung – welche auch gleich das erzählerische Potenzial dieses besonderen Ortes nutzt.

Über zwanzig internationale Künstler

Un lac inconnu (Ein unbekannter See) ist der Titel der Ausstellung und versteht sich in erster Hinsicht “als Aufforderung an Landschaft und Natur, in die Räumlichkeiten der Stiftung einzudringen, von ihnen Besitz zu ergreifen, mit ihnen in Resonanz zu treten und sie zu überfluten, bis die Grenzen zwischen innen und aussen verschwinden und wir unsere unterschiedlichen Beziehungen zur Umwelt neu überdenken”. Die Werkschau, die Arbeiten von über zwanzig internationalen Künstlerinnen und Künstlern umfasst, sei ein Erlebnis, das uns dazu anrege, die uns umgebende Realität zu erfassen und zu erkennen, verspricht die Stiftung. Aber zunächst einmal sei es ein “Eintauchen in uns selbst”.

Eintauchen auch in die Schönheit und Harmonie des Gartens

An ihrem Sitz in der Villa Heleneum will die Stiftung pro Jahr zwei Ausstellungen zeitgenössischer Kunst organisieren. Darüber hinaus sind Kooperationsaktivitäten mit regionalen Kultur- und Bildungseinrichtungen geplant, und ab 2024 soll die Villa auch Künstlerresidenz sein.
Einen Besuch wert ist neben den Ausstellungsräumen der 1931 im Jugendstil angelegte Park, in dem das Museum liegt. Er beherbergt zahlreiche subtropische und tropische Pflanzen – und hilft dank seiner Ruhe und Schönheit wohl auch beim “Eintauchen in uns selbst”.