Die neue Ausstellung der Bally Foundation in der Villa Heleneum widmet sich den Vorstellungen von paradiesischen Orten.

Allein für den Besuch der Villa Heleneum lohnt sich ein Trip nach Lugano. Sie liegt in Castagnola, in einem 1931 im Jugendstil angelegten Park mit zahlreichen subtropischen und tropischen Pflanzen, kurz vor dem Zugang zum schönen Spazierweg nach Gandria. Seit rund eineinhalb Jahren hat die Bally Foundation, die sich der Förderung von Kunst und Kultur widmet, ihren Sitz in der Villa. Bis Januar 2025 zeigt die Stiftung die Gruppenschau Arcadia.

Im Kopf oder im wirklichen Leben

Dieses Arkadien ist ein Sehnsuchtsort. Er kann ein poetisch geschaffener Raum sein, der sich auf die Pracht der Natur und ihre Harmonie bezieht. Zum Teil hat sich der Mensch sein persönliches Arkadien jedoch auch mit den eigenen Händen erschaffen. So fand Arthur Scherrer auf Reisen durch ferne Länder Inspiration für seinen “Wundergarten” in Morcote; aus dem Parco Scherrer sind als Leihgabe in der Villa beispielsweise zwei Kobrastatuen zu sehen. Ob zu einer Vorstellung vom Leben im Einklang mit der Natur züngelnde Schlangen gehören oder nicht: Das Tessin (in dem es natürlich keine frei herumkriechenden Kobras gibt) war und ist für viele ein Arkadien, ein Traumland. Und so erkunden einige der Künstlerinnen und Künstler in ihren Arbeiten den Zauber der verheissungsvollen Landschaft zwischen See und Bergen.

Verbanntes Sinnbild des Südens

Ein wichtiges Motiv in der Werkschau ist die Palme. Sie ist ein Sinnbild des Südens und prägt das Erscheinungsbild des Kantons. Dennoch geht es der sogenannten Tessinerpalme seit September in der ganzen Schweiz an den Kragen. Sie darf “nicht mehr in Verkehr gebracht werden”, kann aber nach dem Ausstellungsrundgang auch im Freien bewundert werden. Der Park ist sowieso ein wunderbarer Ort, um die gerade gewonnenen Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Nicht nur, wenn der Sonnenuntergang wie eine warme, freundliche Umarmung wirkt.