Über den Dächern von Tegna

Publiziert: 12 September 2021

Power in den Waden braucht, wer den Rundweg von Tegna bei Verscio über Castelliere und Colma unter die Schuhe nimmt. Der Lohn: tolle Aussichtspunkte – und eine rätselhafte Siedlung.

Die Wanderung hat etwas von einem Fantasyfilm: Steil schlängelt sich der Pfad vom Dorf Tegna bergauf, über Steine, Wurzeln und Stufen. Plötzlich öffnet sich der Wald und gibt den Blick frei auf ein Hochplateau und eine wunderschöne Flusslandschaft, darin die Stadt der sagenhaften Elben – naja, nicht ganz: Es ist Losone, das sich da tief unten an die Ufer der Maggia und der Melezza schmiegt. Einer Ideallandschaft kommt der Ausblick aber doch nah: der Lago Maggiore im Sonnenlicht, umrahmt von Bergen…

Uraltes Siedlungsgebiet


Geheimnisvoll ist der Ort hier oben: Castelliere di Tegna, eine fast vergessene Siedlung, die erst vor wenigen Jahren freigelegt wurde. Nur noch Ruinen sind zu sehen. Wer wohnte einst hier oben? Grabungsfunde haben ergeben: Schon in der Jungsteinzeit (5‘500 bis 2‘200 v. Chr.) zog das Plateau Menschen an, spätestens seit der Bronzezeit lebten sie auch hier. Dass danach die Römer mit ihrem Sinn fürs Strategische hier eine kleine Festung – ein Castelliere – bauten, ist naheliegend: Der Blick reicht weit in die umliegenden Täler hinein. Bis ins Mittelalter war der Ort besiedelt.

Noch ein Traumpanorama


Viele Rätsel dieser Ruinen sind noch immer ungeklärt, und weil sich die nicht so schnell lösen lassen, geht’s weiter zum nächsten Aussichtspunkt, nach Colma. Das kleine Oratorium ist – diesmal nachweislich – den Schutzheiligen der Feuerwehren von Tegna, Verscio und Cavigliano gewidmet. Von hier aus geht’s zurück nach Tegna.

Info

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SBB Bahnhof
6601 Locarno
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