In Vergeletto wird Farina bóna produziert, und es lässt sich ein Novum bewundern.

Anlässlich des Mühlentags am Samstag wird in Vergeletto das Mahlwerk angeworfen. Farina bóna wird hergestellt, und Neugierige dürfen dabei sein und sich vom Popcornduft in die Kindheit zurückversetzen lassen. Zu verdanken sind das Erlebnis und die Spezialität vor allem dem ehemaligen Primarlehrer und Musiker Ilario Garbani Marcantini aus Cavigliano. Er hat in Vergeletto einen Teil der ehemals fünf Mühlen wieder auf Vordermann gebracht, und er stellt das aus gerösteten Maiskörnern gewonnene Mehl her. Produziert wird es ausserdem wieder in Loco.

Lauf der Dinge

Aus den restaurierten Mühlen ist in Vergeletto der Parco dei Mulini entstanden. Angeboten werden geführte Touren, man kann jedoch auch ohne Begleitung durch den Park schlendern. Infotafeln vermitteln Wissenswertes über die Mühlen. Etwa, dass sich die Talbewohner einst der Müllertradition verschrieben hatten. 27 Mühlen soll es im Onsernonetal gegeben haben. Die meisten sind in der Zwischenzeit verschwunden. Altes geht, Neues kommt. Derzeit gibt es ein Novum im Mühlenpark. Die erste Kunstausstellung mit vier Eisenskulpturen von Davide De Lise.

Wanderung zu Hütten

Vergeletto ist aber nicht nur die Geburtsstätte der Farina bóna und Mühlendorf. Es ist ein optimaler Start- und Zielpunkt für Wanderungen. So gelangt man vom Dorf beispielsweise zur Capanna Alzasca oder zur Alpe Salei, wo man auch übernachten kann. Wenn’s nicht so weit gehen soll, bietet sich die malerische Ortschaft Gresso an. Wie Vergeletto ist sie Teil der Gemeinde Onsernone. Sehenswert sind die Kapelle S. Orsola und einige Bauernhäuser aus dem 18. Jahrhundert mit hölzernen Lauben.
Mehr zu Tessiner Mühlen findet sich in dieser Ausgabe von TicinoWeekend oder hier.