Jeweils am dritten Samstag des Monats September werden sonst verschlossene Innenhöfe Locarnos zu Klanguniversen. Balsam fürs Auge und fürs Ohr.

Gemeinsames Singen ist seit dem Ausbruch der Coronapandemie vielen ein Dorn im Auge. Es gilt als Virenschleuder. Doch nicht alle lassen sich von der Angst vor Krankheiten leiten. Denn Krankheit, so sagt man, habe ganz viel mit der Seele zu tun. Eine gesunde Seele sei dem Körper zuträglich. Und da singen Balsam für die Seele sei und dadurch eben auch den Körper kräftige, müsse stärkender Gesang ganz einfach möglich sein und... Kurz und gut: Die Corti in canto finden auch dieses Jahr statt.

Autofreie Altstadt

Seit 2008 öffnen sich jeweils am dritten Septembersamstag die Innenhöfe der Locarneser Altstadt dem Gesang und der Musik. Dieses Jahr fällt der Anlass auf den 19. Zu diesem Zweck wird der motorisierte Verkehr für einmal aus den lauschigen Gassen verbannt. Zutritt hat nur, wer es aus eigener Kraft hinschafft – per pedes oder auf dem Fahrrad. Es lohnt sich nicht nur der auftretenden Künstler wegen, nach Locarno zu pilgern, sondern auch um einen Blick in sonst verschlossene Innenhöfe zu werfen.

Gesang und Harfenklänge

Dieses Jahr werden die drei Chöre Corou de Berra, Coro IntantoCanto aus Bellinzona und die Vox Blenii, das Vokal- und Instrumentaltrio Alfabeto Runico und die Harfenistin Chiara Pedrazzetti die Altstadt zum Klingen bringen. Sie rotieren zwischen den folgenden Innenhöfen: Ex Magistrale (bei der Chiesa San Francesco), Castello Visconteo, Casa Rusca, Casa Reschigna, Casa Ruggero, Chiesa Nuova, Casa del Negromante und Palazzo Morettini. Das genaue Programm ist hier ersichtlich.