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Publiziert: 10 August 2014
Juliette Binoche und Roman Polanski sind die Protagonisten der letzten Festivaltage. Nicht verpassen: die "Sils Maria"-Premiere.
Das Karussell des Festival del film in Locarno dreht sich weiter. Auch zum zweiten Wochenende beehren berühmte Namen den roten Teppich auf der Piazza Grande. Mit Spannung erwartet: Das Drama "Sils Maria" von Regisseur Olivier Assayas mit Juliette Binoche in der Hauptrolle. Die französische Schauspielerin wird am Freitag mit dem Excellence Award ausgezeichnet. Am Donnerstag richten sich die Scheinwerfer auf Roman Polanski und seine Ehefrau Emmanuelle Seigner. Sie präsentieren in Locarno "La Vénus à la fourrure". Die ausgezeichneten Festivalfilme werden anschliessend an Locarno bei Pardo al Parco im Ciani-Park in Lugano gezeigt.
Von den sechs Produktionen, die von Mittwoch bis Samstag auf der Piazza Grande auf dem Programm stehen, sind drei mit helvetischer Beteiligung. Am Mittwoch feiert "Schweizer Helden" von Peter Luisi in einem der schönsten Freiluftkinos der Welt Premiere. Gleiches gilt für "Pause" von Mathieu Urfer am drauf folgenden Abend. Der Westschweizer Regisseur hat sich unter anderem Baptiste Gilliéron, Julia Faure und Nils Althaus als Protagonisten ausgesucht. Am Donnerstag tritt in Locarno auch der wohl meist diskutierte Gast des diesjährigen Festivals ins Rampenlicht: Roman Polanski. Seine Verfilmung des Theaterstücks aus dem 19. Jahrhundert "Venus im Pelz" von David Ives hatte im vergangenen Jahr bei den Filmfestspielen von Cannes Erstaufführung.
Der Freitagabend ist für das Drama "Clouds of Sils Maria" von Olivier Assayas reserviert. Juliette Binoche und Kristen Stewart sind die Heldinnen auf der Leinwand, Binoche auch die Geehrte unter dem – hoffentlich – sternenreichen Himmel Locarnos. Der Film erzählt die Geschichte der Schauspielerin Marie Enders (Juliette Binoche), die sich zusammen mit ihrer Assistentin (Kristen Stewart) im Engadin auf eine neue Rolle vorbereitet. Eine Rolle, die ihr das fortschreitende Alter und die Vergänglichkeit vor Augen hält. "Land Ho!" von Martha Stephens und Aaron Katz, eine US-amerikanisch und isländische Coproduktion, schliesst den Freitagabend ab. Mit der Verleihung der Leoparden und "Geronimo", einer Mischung aus West Side Story und Romeo und Julia, von Tony Gatlif fällt am Samstag der Vorhang zum Festival del film 2014.
In den verschiedenen Sektionen des Festival del film kommen nicht nur eingefleischte Cineasten auf ihre Kosten. Der Kurzfilm-Wettbewerb beispielsweise bietet unterhaltsame Abwechslung und Einblick in verschiedenste Kulturen. Die Retrospektive ist heuer der Produktionsfirma Titanus und damit dem goldenen Zeitalter des italienischen Kinos gewidmet. In Italiens grösster Traumfabrik drehten so berühmte Namen wie Fellini, Visconti, Mastroianni, Gassmann, Loren, Lollobrigida oder Cardinale. Neben Piazza und Kinos wandelt sich Locarno in diesen Tagen auch zur internationalen Kulturstadt mit rund um die Uhr geöffneten Bars, Restaurants und Verkaufsgeschäften. Ein Besuch in der Rotonda, im Teatro Paravento oder in einem der anderen Unterhaltungslokale lohnt sich auch für Nicht-Filmfreunde.
Wer in Locarno die besten Filme verpasst hat, erhält gleich anschliessend Gelegenheit, diese im Parco Ciani in Lugano zu sehen. Das Openair-Kino "Pardo al Parco" zeigt von Sonntag, 17. bis Mittwoch, 20. August, ab jeweils 21.00 Uhr drei prämierte Festivalfilme – darunter denjenigen, der mit dem Premio Città di Lugano für die beste Regiearbeit ausgezeichnet wurde – sowie, am letzten Abend, eine Auswahl an Kurzfilmen aus der Sektion Pardi di domani. Buona visione!
Festival del film
Via Ciseri 23
6600 Locarno
+41 91 756 21 21
info@pardo.ch
www.pardolive.ch
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch
Bis Samstag, 16. August, Piazza-Filme jeweils ab 21.30 Uhr