Grün, grün, grün... wie die Centovalli

Publiziert: 13 September 2015

Es ist grün, unbezähmbar und nach wie vor herrlich authentisch. Die Rede ist vom Tal der hundert Täler. Wilde Landschaften und dunkle Geschichten bezaubern immer aufs Neue.

Blau, blau, blau wie der Enzian... Tönt zwar gut, stimmt aber nicht. Für die Centovalli sollte es vielmehr heissen: grün, grün, grün wie der Blätterwald. Oder so ähnlich. Denn wenn es etwas mit Sicherheit ist, das Tal der hundert Täler, dann grün. Und wild. Und einfach herrlich authentisch. Genau das ist es, was sein wohl berühmtester Bewohner an seiner Heimat liebt. "Die Unberührtheit", betont Dimitri. Das steile, unwegsame Gelände liess keine masslosen Überbauungen zu. Gut so, freut er sich. Eine Freude, die er mit anderen teilt. Mit Naturliebhabern, die die Centovalli als Eldorado für Kultur- und Wanderfreunde betrachten.

Auf geheimnisvollen Wegen


Und diese, die Wanderfreunde, kommen im unzähmbaren Tal nicht zu kurz. Wer einen Zeitsprung riskieren will, dem winkt der Sentiero del mercato. Der Weg zwischen Camedo und Locarno, den einst die Marktgänger unter die Füsse nahmen, ist von allerlei geschichtlichen Zeugnissen gesäumt. Eine nostalgische Ausstrahlung hat auch Rasa, das autofreie Dorf auf etwa 900 Meter über Meer. Nur noch etwa 20 Personen leben ganzjährig in der malerischen Berggemeinde, die man von Verdasio aus mit der Seilbahn erreichen kann. Schmugglerluft atmet man in Palagnedra. Der einstige Hauptort der Centovalli galt als beliebtes Versteck für Schieber. Das sind aber längst vergangene Zeiten. Nun liegt das 50-Seelen-Dorf friedlich zwischen grünen Matten und wartet auf neugierige Touristen.

Vom Berg ins Theater


Dem Pizzo Leone verfiel Dimitri schon als Kind. Mit seinen 1659 Metern Höhe streckt er sich dem Himmel entgegen und scheint das enge Alpental beschützen zu wollen. Ein Besuch der Centovalli ohne Zwischenstopp in Intragna ist undenkbar. Und das nicht nur wegen des höchsten Kirchturms des Südkantons. Wer sich die Zeit nimmt, um in den engen, grauen Gässchen innezuhalten, kann sie hören, die Geschichten aus alter Zeit. Sie sind oft traurig, grausam sogar, gehören aber zum Vermächtnis des rauen Tals. Wenn die Vergangenheit danach zu schwer lastet auf der Seele des Wanderers, genügt ein Theaterbesuch in Verscio, um die Leichtigkeit wiederzufinden. Ein breites Lachen Dimitris verzaubert auch den bedrücktesten Besucher.

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