Seltene Juwelen in den Tessiner Bergen

Publiziert: 15 August 2017

Wie Edelsteine strahlen sie mitten in der Kargheit: die Tessiner Bergseen. In der Leventina liegen mehrere, zwei davon oberhalb von Rodi Fiesso. Tremorgio ist der eine, Leìt der andere.

Es ist kühl, beinahe kalt. Macht nichts. Das Fleece wärmt. Der Tee in der Thermoskanne auch. Und schliesslich ist es ja bald soweit. Dafür lohnt es sich, etwas zu frieren. Für den Sonnenaufgang, hoch oben in den Bergen. Es gibt nichts Schöneres als dieses erste Aufblitzen. Das Licht, das die Dunkelheit vorerst zaghaft, dann immer fordernder wegküsst. Aus dem schwarzen Loch in der Senke wird plötzlich ein funkelnder Spiegel, der mit tausend tanzenden Sprenkeln die Freude des Universums wiedergibt.

Vom Tremorgio zum Leìt


So fühlt es sich an, den erwachenden Tag am Lago Tremorgio zu begrüssen. Oder noch weiter oben, am Lago Leìt. Doch werden die wenigsten eine feucht-einsame Nacht auf sich nehmen wollen, um der aufgehenden Sonne die Ehre zu erweisen. Ist ja auch nicht nötig. Nicht weit vom See steht eine Berghütte, in der übernachtet werden kann. Die beiden Leventineser Seen oberhalb von Rodi Fiesso sind aber auch bei Tag ein Hit. Dank einer Seilbahn gelangt der Wanderer innerhalb weniger Minuten aus dem Tal zur Alpwirtschaft Tremorgio, dem Ausgangspunkt des Ausflugs. Der gleichnamige See ist ein seltenes Naturjuwel, das auf einem bequemen Wanderweg innerhalb von rund 40 Minuten umrundet werden kann.

Qualität statt Quantität


Wer noch höher hinauf will, wandert rund eine Stunde zur Alpe Campolungo, wo ein idyllisches Plätzchen mit kristallklarem Bach für einen angenehmen Zwischenhalt sorgt. Nochmals 45 Minuten müssen für den Aufstieg zum Bergsee Leit einberechnet werden. Mit jedem Schritt wird die Landschaft karger, rauer. Graue Felsen lösen bunte Wiesen ab. Anemonen weichen Flechten. Und dann ist da plötzlich der Leìt-See mit seinem grün-schillernden Wasser. Wie ein abhandengekommener Smaragd liegt er mitten in der Steinwüste. Unvergesslich schön. Bleiben oder zum Lago Varozzeira weiterwandern? Das entscheidet jeder für sich. Nur so viel: Weniger ist manchmal mehr.

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