Das Dorf Brontallo ist die perfekte Mischung aus Moderne und Geschichte. Zwischen aufwendig restaurierten und umgebauten Rustici und Ställen erfahren Sie mehr über Kastanien und Wein.

Das Dorf Brontallo (700 m ü. M.) besteht aus einer Gruppe alter Häuser – die ältesten stammen aus dem 16. Jahrhundert –, die sich um einen kleinen Dorfplatz schmiegen. Auf diesem Platz fanden in der Vergangenheit die Gemeindeversammlungen statt. Brontallo ist das erste Dorf des Lavizzaratals, eines Seitentals des Maggiatals. Ein ethnographischer Lehrpfad von der Stiftung "Monti e Paesaggio" führt Besucher auf etwa zwei Kilometern zu einzigartigen Konstruktionen und besonderen Menschen, die nicht vom Land geflüchtet sind, beziehungsweise der Stadt den Rücken gekehrt haben.

Die Alten in Brontallo tranken Wein...

Wirklich erstaunlich sind in Brontallo die Weinberge. Es sind die höchstgelegenen im Kanton Tessin. Hier finden sich noch zahlreiche Trockenmauern und Pergola-Konstruktionen, die kürzlich instand gesetzt wurden. Angebaut werden hier Cabernet Jura- und Americana-Trauben, wegen der Höhe kein Merlot. Normalerweise reifen Trauben auf solch einer Höhe überhaupt nicht. Doch wegen der starken Besonnung und der Felswand, die viel Wärme speichert und diese anschliessend wieder abgibt, werden hier Weinreben gezüchtet, die später zum Rotwein Pioda Rossa gekeltert werden. Erhältlich ist dieser in der Dorfbeiz oder am Info Point.

...und assen Esskastanien

Die volkskundliche Wanderung bei Brontallo endet in einer Kastanienselve. Dort steht ein Gebäude, das speziell zur Trocknung von Kastanien gebaut wurde. Es handelt sich dabei um eine sogenannte "Grà". Die Kastanie galt im Tessin früher als "Brotbaum". Die Frucht war ein weit verbreitetes Grundnahrungsmittel. Weiter unten befindet sich die Mühle, ein anderer Fixpunkt im Leben der Tessiner. Diese wurde jedoch bereits Ende des 19. Jahrhunderts stillgelegt. Möglicherweise wegen Wassermangels.