Auf den Spuren des Specksteins

Publiziert: 7 September 2014

Alte Säumerwege verbinden das Lavizzaratal mit dem Val Rovana. Der für viele Nutzungen geeignete grau-grüne Stein war eine dieser Verbindungen und machte die Bewohner reich.

Nun liegt sie vor: die neuste Faltbroschüre auf Italienisch/ Deutsch zum Specksteinweg im Valle Maggia. Das Konzept will den Spuren des Steins in diesem weiten Tal nachgehen. Der Specksteinlehrpfad führt auf rund 12 Kilometern von Campo Vallemaggia aus 1200 m ü. M. bis auf die Alpe di Magnello auf 1810 m ü. M. Die ganze Strecke kann in ungefähr viereinhalb Stunden bewältigt werden und weist keine besonderen Schwierigkeiten auf. Wanderschuhe sind allerdings empfohlen. Der Specksteinweg ist die Fortsetzung der Themenbroschüre des Bergsturzes in Campo, die von Vallemaggia-Turismo zusammen mit der Vereinigung zum Schutz der Kunst- und Architekturschätze des Maggiatals (Apav) erarbeitet worden ist.

Wohlhabende Alp-Orte


Einst waren diese Alpbesiedelungen Campo Vallemaggia und Cimalmotto florierende Orte. Im Verlaufe des 18. Jahrhunderts nahm der Reichtum von Campo Vallemaggia überdurchschnittlich zu. Die Bewohner waren geschickte Kaufleute und begannen, nach ganz Europa auszuwandern. Dort waren sie sehr erfolgreich. Manche Auswanderer arbeiteten als Banker, Professoren oder Geistliche. Mit ihren Einnahmen haben sie massgeblich dazu beigetragen, dass in Campo neue Häuser – zum Teil sehr herrschaftlich wirkende – und andere kulturell interessante Bauten erstellt wurden. So kam auch Arbeit ins Tal, vergleichbar mit heutigen Migranten, die in den reicheren Regionen ihre Zukunft und die ihrer daheim gebliebenen Familien erhoffen.

Speckstein, Gold von Campo


Ein Ausdruck, aber auch ein Mitgrund für diesen Wohlstand des oberen Maggiatals, aber auch des Lavizzaratals, dürfte der Speckstein sein. Im Valle di Campo kommt er in Linsenform direkt im Felsgestein vor, wie in der Lagerstätte Bal da la Rossa. Speckstein ist aber auch in Form von mehr oder weniger isolierten Blöcken zu finden, die von den Berghängen abgerutscht sind oder von Gletschern transportiert wurden. Dadurch kann er an nahen Orten in sehr unterschiedlicher Qualität auftauchen. Die beim Tourist Office erhältliche Broschüre informiert über sämtliche Details. Zeigt Schemata, Fotos, Karten, Entstehungsprozesse aber auch die Endprodukte der Specksteingewinnung.

Vorzüglicher Käse


Die gut 30 Bauten der Alpe di Magnello liegen auf einer ausgedehnten Terrasse, die von alten Moränenablagerungen gebildet wurde. Die Häuser wurden Mitte des 17. Jahrhunderts von Pächterfamilien erbaut, mit dem Baustoff, der vor Ort lag. Holz und Stein. Heute ist hier noch ein Alphirt tätig. Dort wird mit Hilfe von jungen Menschen, die jeweils die Saison über auf der Alp bleiben, ein wunderbarer Käse hergestellt. Die Stiftung Alpe Magnello soll garantieren, dass diese Behausungen erhalten und saniert werden. Steigt man von der Alp abwärts, kommt man an einem sehr speziellen Hotel vorbei. Munt la Reita heisst es und bietet gar Übernachtungen in einem schön hergerichteten Bauwagen an.

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