Sie ist ein architektonisches Meisterwerk gegen das Vergessen. Mario Bottas Kirche in Mogno im Lavizzaratal steht für das menschliche Sich-Aufbäumen gegen den weissen Tod.

Zieht es Sie vielleicht hinaus, ins echte Leben, weg von der Filmfestival-Leinwand? Falls es nicht ein zu heisser Tag ist, können Sie auch in der Ebene bleiben. Ansonsten raten wir zum Ausflug ins Gebirge. Eines dieser Täler verspricht viel Spirituelles, und sie lernen, in Kurven zu denken und Kehrtwenden zu vollziehen: Ins Lavizzaratal geht’s, gleich nach Cevio über die Brücke und aus dem Maggiatal heraus. Peccia, das kennen wir schon, allein wegen dem weissen Marmor. Danach kommen die verrücktesten Serpentinen des Tessins. Spitzkurven bis zur Hochebene hinauf.

Schwarz-weisser Zylinder

Und plötzlich, völlig unerwartet, steht er da, der schwarz-weisse Zylinder mit seinem silberglänzendem Dach, das fast nur aus Querschnitt gemacht scheint. Hier in Mogno hat der Tessiner Meister des Lichts, Mario Botta, wohl seinen markantesten Stempel aufgedrückt. Niemand hatte geglaubt, dass nach dem tragischen Lawinensturz die Kirche je wieder aufgebaut wird. Doch halt, einer hat’s geglaubt und er hat’s geschafft: Giovan Luigi Dazio. Heute profitiert sogar das Grotto Pozzasc in Peccia von den vielen Besuchern der Chiesa.

Grotto am Pozzo

Es ist warm, von Mogno geht es wieder die Spitzkehren herunter. Haben Sie Hunger und Durst bekommen? Dann bietet sich eines der wohl am schönsten gelegenen Grotti des Lavizzaratals zum Halt an. Das Grotto Pozzasc liegt direkt an einem "Pozzo", einem Naturbecken, der Maggia. Denn einst war es die Mühle des Orts, was trotz der sanft renovierten, freundlich-hellen Räumen zu erkennen ist. Da die Geranten nicht über Gästemangel klagen können, ist eine Reservierung erwünscht via Tel. +41 91 755 16 04 oder E-Mail an grotto.pozzasc@bluewin.ch. Aber auch andere Grotti im Tal locken zum Verweilen ein.