Man hat das Gefühl, direkt in ein Märchen der Gebrüder Grimm einzutreten, so verzaubert wirkt der kleine Weiler von Cevio im Maggiatal. Er bietet sogar Übernachtungsmöglichkeiten.

Keine Hektik, kaum Zivilisationslärm. Die Schwärmer sind sich darin einig, dass in Boschetto die Zeit stehengeblieben ist. Uneins sind sie sich nur über den Zeitpunkt. Im 16., 17. oder doch erst im 18. Jahrhundert stehengeblieben? Jedenfalls wirkt der Weiler des Hauptorts des Maggiatals (Cevio) so, und das soll auch so bleiben. Der ganze Dorfteil steht unter Denkmalschutz. Denn Boschetto (Wäldchen) konnte sich den einheitlichen Charakter über Jahrhunderte bewahren. An kaum einem anderen Ort lässt sich das ursprüngliche Tessin wohl besser erkunden als in diesem Weiler von Cevio.

Lebendiges Heimatmuseum

Wohnhäuser und Ställe reihen sich aneinander. Versteckt hinter wohltuender Geborgenheit die gleichnamige Pension. Kastanientrockenhäuschen, Weinpressen oder Mühlen folgen in spontaner Zufälligkeit. Besonders charakteristisch für eine Reben-, Getreide- und Gemüseanbauregion sind die Gneis-Monolithe (Caràsc), welche die Weinlauben stützen und die niedrigen Steinmauern (Caraa), welche den Weg weisen und säumen.

Gerichtsstand und Landvogtsitz

Der Hauptort Cevio, Bezirksgerichtsstand und einstiger Sitz der Landvögte, umsäumt den wohl grössten Dorfplatz der Talschaften. Von hier aus gabelt sich die Weiterreise ins Rova-, Bavona- oder Lavizzaratal. Cevios Stimmbevölkerungsmehrheit hat sich leider von einem künftigen Nationalpark des Locarnese losgesagt, sodass das Bavonatal mit dem Basodino-Gletscher nicht dabei sein werden.