Ob klassisch, zartbitter, mit Milch, Nuss oder Agave verfeinert, laktosefrei, ohne Zuckerzusatz oder Bio… der Tisch mit Schokolade aus Tessiner Produktion ist reich gedeckt.

In Torre im Bleniotal steht der beste Beweis dafür, dass die Kunst der Schokoladeherstellung im Tessin Tradition hat. Ein altes Fabrikgebäude zeugt von der industriellen Vergangenheit. In ihren besten Jahren produzierte die Cima Norma SA bis zu 1'500 Tonnen Schokolade jährlich und beschäftigte rund 340 Personen. Heute sind im Tessin vor allem die Marken "Alprose" und "Chocolat Stella" bekannt. Sie bereichern den Markt mit ausgesuchten Nischenprodukten.

Den Beruf des "Cioccolatiere" erlernen

Im vorvergangenen Jahrhundert sind Menschen aus dem Valle di Blenio ausgezogen, um in der Ferne den Beruf des Choccolatiere zu erlernen. Meist in den Wintermonaten suchten sie sich ein Einkommen ausserhalb ihres Tales. Ein gutes Beispiel dafür ist der Name "Maestrani", der es von Luzern bis St. Gallen, aber auch nach Nizza und Mailand schaffte. Wer heute noch im Tessin produziert, hat sich auf ein spezielles Angebot konzentriert.

Von zucker- bis laktosefrei

Die moderne Industriegesellschaft stellt an Schokolade hohe Anforderungen. Schmackhaft muss sie sein und auf der Zunge schmelzen. Milch und Nuss sind fast verpönt – zu gewöhnlich. Zartbitter hat die Nase vorn. Agavennektar heisst der neuste Trend. Bio und vegan gehören längst zum Grundsortiment. Die Schokoladefabrik "Stella Bernrain" in Giubiasco kümmert sich um die ausgefallenen Wünsche der internationalen Klientel. Im neuen Bahnhof von Bellinzona hat sie eine "Schokoladenecke" eingerichtet.