Die Strecke zwischen Bellinzona und Locarno ist flach – und doch voller Höhepunkte: Zu bewundern sind ein UNESCO-Weltkulturerbe und eine Auenlandschaft von internationaler Bedeutung.

Die Radstrecke von Bellinzona nach Locarno gehört zu den leichtesten im Tessin. Gut zwei Stunden lang geht es unmerklich bergab. Anderes gesagt: Die Fahrt ist kinderleicht. Genau deshalb zählt sie zu den Lieblingsstrecken von Familien und jenen, die es gern gemütlich angehen. Doch obwohl sie sich so zahm anlässt, gibt es unterwegs jede Menge zu sehen, zu erleben und zu geniessen.

Wo Zugvögel Station machen

Die Tour beginnt fulminant mit der Kantonshauptstadt Bellinzona. Ihre drei ebenso stolzen wie kindgerechten Burgen sind seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltkulturerbe. Flach wie in den Niederlanden geht es danach durch die Magadinoebene Richtung Lago Maggiore – allerdings ist das Drumherum mit den mächtigen Alpengipfeln weitaus imposanter. Das Delta des Ticino ist ebenfalls ein Highlight: nicht nur ein Naturschutzgebiet, sondern von unschätzbarem Wert für die Fauna weit über die Grenzen der Schweiz hinaus, dient dieses Sumpfgebiet doch zahllosen Vögeln auf ihrem anstrengenden Zug nach Afrika oder gen Norden über die Alpen als wichtiger Erholungsplatz.

Bequem in jeder Reisephase

Erholung findet man auch als Radler vielerorts – entlang der Strecke, aber auch am Endpunkt Locarno, egal ob man dort nur die Füsse ins Seewasser hängt, eine süss-prickelnde "Gazzosa" geniesst oder das Städtchen erkundet. Übrigens: Die Tour ist in umgekehrter Richtung ebenso gut zu machen. Und weil sowohl Bellinzona als auch Locarno einen Bahnhof haben, ist sogar die Anreise mit kleinem Gepäck kein Problem – zumal man an beiden Stationen Fahrräder leihen kann, etwa bei der SBB. In Locarno gibt es ausserdem einen Velospot-Verleih.