Publiziert: 27 September 2015
Um die Kastanie kommt man im Tessiner Herbst nicht herum. An allen Ecken und Enden riecht es nach heissen Maroni. Aber auch kalt, als Marron glacé oder Vermicelles, ist sie himmlisch.
"Ich habe eine Kastanie, die glänzt so herrlich braun", heisst es in einem Kinderlied, "sie liegt ja hier in meiner Hand und ist schön anzuschaun." So schön und rund und glatt, da ist man einfach platt. Nur nützt das Plattsein nichts und niemandem. Was tun also mit diesem glänzenden, harten Etwas? Als wurmanfällige Herbstdekoration einsetzen zum Beispiel. Oder – wie im zweiten Vers des Kinderliedes vorgeschlagen – als lärmendes Spielzeug benutzen. "Ich stecke die Kastanie in ein kleines Loch. Sie plumpst in einen Becher rein und macht so lustig 'poch'."
Am gescheitesten ist es aber ohne Frage, die Nussfrüchte als Lebensmittel zu gebrauchen – in gekochter, gerösteter oder gedämpfter Form vorzugsweise, denn an ihrer rohen Schönheit hat sich manch einer schon seine Zähne ausgebissen. Die bekanntesten Kastanien-Versuchungen sind wohl die zart-süssen Marrons glacés und die samtig-weichen Vermicelles. Aber es gibt auch Kastanienteigwaren, Kastanienbier, Kastanienflocken, Kastanienpaste und in Grappa eingelegte Kastanien. Etwas weniger geläufig, jedoch nicht minder lecker, ist der Castagnaccio, eine Art dunkelbrauner Kastanienfladen (Rezept siehe unten). Nach so viel spannenden Marronigeschichten gibt es eigentlich nur noch eines zu sagen: Kastanie gut, alles gut.
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