Das Val Calanca ist der ideale Ort, um einen Gang runterzuschalten. Auch zum Beobachten von Tieren eignet sich das Naturparadies.

Sie lieben wilde, unberührte Natur? Dann sind Sie im Calancatal genau richtig. Das Seitental des Misox ist geprägt von steilen Bergflanken, dem Rauschen des Bergbachs, herrlichen Wanderrouten und traditionellen Landschaftselementen wie Ackerterrassen mit Trockenmauern oder Kastanienwäldern. Die Kulisse wirkt wie gemalt, und Verkehr gibt es kaum. Kurzum: Es ist der perfekte Ort, um neue Energie zu tanken. Ausserdem ist das Calancatal, obwohl es so abgelegen erscheint, gut erreichbar. Von Bellinzona aus braucht man nur etwa eine halbe Stunde.

Ein frischer Wind

Bei der Fahrt durch das Calancatal, welches sich bei Grono in Richtung Norden erstreckt, ändert sich das Klima. Im unteren Teil ist es noch recht mild, fast mediterran, dann immer alpiner. Neuerdings weht ohnehin ein frischer Wind. Im Januar stimmte die Bevölkerung dem Projekt Parco Val Calanca zu. Es ist der erste regionale Naturpark in der italienischsprachigen Schweiz und jener mit der geringsten Bevölkerungsdichte des ganzen Landes. Sein Zweck ist unter anderem die Förderung von nachhaltigem Tourismus. “Klein, aber mit einem Herz von der Grösse des Lago Calvaresc”, ist auf der Webseite des Parks zu lesen. Er trägt denn auch den herzförmigen See in seinem Logo. Um zum Lago zu gelangen, ist Nachhaltigkeit tatsächlich erlebbar. Ein langer Fussmarsch ist notwendig, die Gefahr von Massentourismus besteht an diesem wunderschönen Ort nicht.

Wander- und Vogelparadies

Der Parco Val Calanca, dessen Umfang im Norden an das Tal des Hinterrheins, im Osten an das Misox, im Westen ans Tessin und im Süden an die Gemeinden Castaneda, Sta. Maria, San Vittore und Roveredo grenzt, bietet auch Wildtieren einen optimalen Lebensraum. Mit etwas Glück lassen sich beispielsweise Steinböcke oder Hirsche beobachten. Wer auf Schusters Rappen unterwegs ist – es gibt übrigens auch eine bewartete Hütte im Val Calanca –, merkt schnell, dass das Calancatal ein Vogelparadies ist. Selbst Steinadler haben in den höheren Lagen ihre Reviere.