Menschen, die mit “Matratzen” auf dem Rücken durch den Wald laufen, sind auf dem Weg zu einem der Boulder-Hotspots.

Eine weitere Art des Sportkletterns ist das Bouldern. Der wichtigste Unterschied zum Klettern ist die Höhe. Boulderer klettern ohne Seil in Absprunghöhe. Ausserdem kommen Crashpads (Bodenmatten) zum Einsatz, die die Landung weicher machen. Und ein Spotter genannter Kletterpartner steht am Boden und versucht, einen etwaigen Sturz “umzulenken”, damit der Mann oder die Frau am Felsen möglichst auf den Beinen landet. Und nicht etwa auf dem Kopf oder Rücken.

Tessiner Pionier Claudio Cameroni

Wer also in den Wäldern bei Cresciano, Chironico, am Gotthardpass oder im Verzascatal (Brione) Menschen mit einer Matratze am Rücken herumlaufen sieht, muss sich nicht wundern. Sie sind nicht auf der Suche nach einem Schlafplatz, sondern zu den geeignetsten Felsblöcken für die Trendsportart ohne Seil und Gurt. Das Ticino Boulder-Team um Claudio Cameroni, einen Pionier dieser Disziplin, der auch seinen Sohn mit dem Boulder-Virus infizierte, hat zu eben diesen vier Gebieten jeweils einen Kletterführer herausgegeben. In den Guides finden sich die wichtigsten Infos auch auf Deutsch.

Wo sich die weltweite Szene trifft

Der bekannteste Kletterspot unter den in den Büchern beschriebenen ist Cresciano. Ambitionierte Boulderer aus ganz Europa und auch anderen Kontinenten reisen an, um sich an den Granitfelsen der physischen und mentalen Herausforderung zu stellen. Für noch nicht so versierte Boulderer gibt es nicht weit von Cresciano ebenfalls geeignete Plätze. Auch das Bavonatal, das Maggiatal mit Avegno sowie das bündnerische Val Calanca müssen sich in Sachen Bouldergebieten nicht verstecken.
Und auch beim Bouldern gilt: Bitte den Abfall verantwortungsbewusst entsorgen und Tipps zur Sicherheit beachten.