8.0 km
Publiziert: 21 Mai 2018
Wie lebten die Menschen einst im Verzascatal? Worüber freuten sie sich – und worunter litten sie? Hautnah nachvollziehen lässt sich vor allem Letzteres auf dem ethnografischen Rundweg.
Herrlich ist der Anblick des dahinsprudelnden Wassers der Verzasca – es sei denn, man ist weit entfernt und hat Durst. Kaum zu glauben: Wassermangel war eines der grössten Probleme, mit dem die ohnehin arme Bevölkerung des Tals zu kämpfen hatte. Ganz besonders galt dies für die Hirten, die ihre Tiere auf das Maiensäss Revöira brachten. Hier, am steilen Felshang des Föpia (2'129 m), sickert das Wasser weit oben schon in den Boden, um erst viel weiter unten im Talboden wieder hervorzusprudeln. Wer die dazwischen liegenden Weiden nutzen wollte, musste sich also etwas einfallen lassen.
Wie diese Lösungen aussahen – ein Wassergewinnungssystem mit Wannen und Zisternen – zeigt der völkerkundliche Rundweg "Revöira". Gut drei Stunden braucht man für die 8,7 Kilometer lange Strecke. Los geht's bei der Pfarrkirche in Lavertezzo, und von dort erst mal aufwärts zu den Bergweiden. Unterwegs kommt man an neun Bildstöcken vorbei, Zeichen eines tiefen Volksglaubens, aber auch Einladung zu verweilen.
In Revöira fallen die ersten Wasserbecken auf, mühsam in schwere, massive Feldblöcke gehauen – die Lebensgrundlage für Mensch und Tier. Etwas oberhalb, in Ar Cistèrna, steht die grösste Zisterne: Sie fasst 12'000 Liter. Weitere finden sich auf dem zweiten Maiensäss, Ca di Dént, von wo aus der Weg wieder hinab führt, zurück nach Lavertezzo.
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