Bardüghè: der Aufstieg lohnt sich

Publiziert: 14 Juli 2013

Fussballtrainer Pierluigi Tami erholt sich auf den Höhen des Verzascatals vom Alltagsstress: "Fast von jedem Dorf führt ein Wanderweg zu einer urtümlichen Alp oder einem Gipfel mit Aussicht."

Das Verzascatal ist ein Wanderparadies. Dies weiss auch der Coach des U21-Fussballnationalteams, Pierluigi Tami. Er verbringt in der Region regelmässig seine Sommerferien und Wochenenden. "Es gibt viele schöne Touren." Besonders beeindruckt habe ihn die Via Alta, der Höhenweg, der in vier Etappen die Gipfel des Verzascatals verbindet. "Aber es gibt auch leichtere und kürzere Wege, die sich gut für Familien eignen."

Bei den Wildheuern von Odro


"Fast jeder Ort im Talgrund ist Ausgangspunkt für eine interessante Wanderung", so Pierluigi Tami. Als Beispiel wird an dieser Stelle der ethnographische Rundgang von Vogorno hinauf nach Odro und zur Alpe Bardüghè beschrieben. Eine steile aber leicht zu begehende Strecke, die kulturelle und landschaftliche Besonderheiten miteinander verbindet. Start ist beim Ristorante Pizzo Vogorno. Da es dort nur wenige Parkplätze gibt, wird empfohlen, das Postauto zu benutzen.
Beim Aufstieg sind noch heute die Spuren ehemaliger Landwirtschaft zu sehen. Nicht mehr benutzte Heuseile, Pufferstellen für Heubündel oder in den Fels gehauene Wege deuten auf das Wildheuen hin – eine Tätigkeit, die von der Landbevölkerung des Verzascatals bis in die Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts hinein betrieben wurde. Weil Viehweiden auf dem Talboden nur spärlich zu finden sind, nutzte man einst die Grasflächen an den Berghängen. Das getrocknete Gras wurde in Bündeln zusammengefasst und dann mit Heuseilen ins Dorf transportiert. Das kleine ethnographische Museum in der Siedlung Sert bei Odro zeugt von der aufwändigen und oft auch gefährlichen Tätigkeit der Bergbauern. In Odro gibt es dank eines gut eingerichteten Agrotourismus auch Übernachtungsmöglichkeiten.

Mit schönster Aussicht auf den Lago Maggiore


Vom Maiensäss Odro auf 1100 bis 1200 m ü. M. geht es noch einmal 400 Meter weiter bergan zur Berghütte Bardüghè. Von dort bietet sich den Wandernden eine einmalige Rundsicht auf die Region des Lago Maggiore. In der von Mai bis Oktober geöffneten Hütte gibt es zwölf Schlafplätze, und es besteht die Möglichkeit, selber zu kochen. Die Duschen funktionieren mit 1-Franken-Stücken. Von der Bardüghè-Alp können auch der Pizzo Vogorno (2442 m), der Madone (2395 m) und die Cima dell'Uomo (2390 m) erklommen werden.
Bardüghè kann auch mit einer Seilbahn erreicht werden. Diese ist in erster Linie für den Warentransport gedacht, kann aber auch bis zu vier Personen transportieren (nur auf Voranmeldung: Tel. 079 957 05 72). Allen, die unter Höhenangst leiden, sei jedoch empfohlen, den rund zweieinhalbstündigen Aufstieg zu Fuss vorzuziehen.

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