Der Wildfluss lässt kaum ahnen, dass in der Gegend früher Wassermangel herrschte. Das nasse Element ist Hauptthema eines Rundwegs.

Das Museum des Verzascatals in Sonogno informiert mit Ausstellungen über die Geschichte des Tales. Es ist jedoch auch ausserhalb seines Hauptsitzes sehr aktiv, schlägt beispielsweise ethnographische Ausflüge im ganzen Gebiet vor. Eine dieser Wanderungen beginnt in Lavertezzo, das man vor allem seiner Steinbogenbrücke wegen kennt. Vor einigen Jahren wurde das Dorf sogar zu einer richtigen Berühmtheit – nachdem ein italienischer Blogger ein Video mit dem Titel Die Malediven, eine Stunde von Milano entfernt, gedreht am kristallklaren Wasser um Lavertezzo, ins Netz gestellt hatte.

Kein Wasser, viele Ideen

Um Wasser, aber keinen Vergleich mit dem Indischen Ozean, geht es auch bei diesem Weg von 4,2 km Länge (plus 3,8 km, wenn man mit dem Postauto nicht zurück an den Ausgangspunkt fährt). Und losmarschiert wird auch nicht bei der zigmal fotografierten Brücke, sondern bei der Pfarrkirche von Lavertezzo (siehe Karte rechts). Der Pfad folgt teilweise einem der zahlreichen Alpaufzugspfade. Nach dem Aufstieg über einen Treppenweg zum Ort Sambugaro, der auf einer ebenen Terrasse liegt, gelangt man zu den Maiensässen von Revöira und Ca d Dént. Unterwegs trifft man auf einige noch vorhandene Elemente eines ausgeklügelten Systems zur Wassergewinnung. Auf zahlreiche Wannen, die das Regenwasser aufnahmen und Zisternen, die das spärlich vorhandene Grundwasser sammelten.

Mit dem Faltblatt wandert es sich besser informiert

Chronischer Wassermangel hat den südwestlichen Hang des Föpia (2'106 m), des Berges oberhalb von Lavertezzo, nämlich schon immer heimgesucht. Dies hängt mit der Morphologie des Hanges zusammen und war in früheren Zeiten ein riesiges Problem für die Menschen und das zu versorgende Vieh. Über den Einfallsreichtum, der aus der Wasserarmut resultierte, informiert auch das vom Museum herausgegebenen Faltblatt zum Weg. Darin finden sich Informationen zur Geologie und zu den einzelnen Wegstationen sowie dessen Verlauf.
Trinkwasser mitnehmen nicht vergessen!