Publiziert: 2 April 2023
Die aus Italien stammende Colomba wird seit langer Zeit auch in Tessiner Konditoreien hergestellt. Wer will, kann dem Vogel selbst Flügel verleihen.
Der Panettone muss sein Dasein nicht als Einzelkind fristen. Es hat eine jüngere Schwester, die Colomba. Und während das traditionelle Weihnachtsgebäck schon vor einigen Jahrhunderten in Mailand geboren wurde – sein Ursprung sei seit 1490 bezeugt, schreibt das Kulinarische Erbe der Schweiz –, wurde die Ostertaube, wie wir sie heute kennen, Anfang des 20. Jahrhunderts ebenfalls im Norden Italiens erschaffen. Auch wenn der Brauch einer Legende nach schon auf die Schlacht von Legnano zurückgehen soll. Auf jeden Fall darf die Colomba seit langer Zeit auf keinem Tessiner Ostertisch fehlen.
Bleibt man bei der Version des Kulinarischen Erbes der Schweiz, war die Wahl des Taubensymbols für die Form eines Osterkuchens kein Zufall. Bereits vor einigen Jahrhunderten sei es üblich gewesen, zum Fest eine (echte) Taube zu essen, das Symbol des Heiligen Geistes. Irgendwann sei das Vöglein durch Süssigkeiten ersetzt worden, etwa Marzipanbonbons oder Gebäck in Vogelform – und noch später eben durch die luftige Taube, deren ausgebreitete Flügel einem Kreuz ähneln.
Traditionell ist sie mit einer feinen Mandelglasur überzogen und Hagelzucker bestreut.
Mittlerweile fliegt die Taube jedoch in verschiedenen, oft kalorienreicheren Variationen auf den Tisch. Mit Pistazien- oder Zitronencreme verfeinert oder auch mit leicht kandierter Ananas. Das ist Geschmacksache. Ebenso wie der Zeitpunkt, zu dem man sich den Kuchentraum erfüllt. Ob man mit dem Friedenssymbol süss in den Tag startet oder das Mittagessen am Ostersonntag abrundet.
Selber machen geht übrigens auch!
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