Ein leicht beschwipster Käse

Publiziert: 2 September 2012

Angefangen haben soll alles aus Spardruck und aus Kriegsnöten. Weil Öl zu teuer geworden war, nahm man zum Reinigen und Aufweichen der Käserinde Trester, also den Abfall der Trauben.

Wegen Beutezügen von hungrigen Soldaten sollen die Bauern am oberitalienischen Piave ihre Käseformen in Most oder Trester versteckt haben. Heute ist der beschwipste Käse eine Spezialität. Der halbharte aus Kuhmilch wird entweder in Trester oder noch edler in Wein gereift. Dabei hinterlassen Schale oder junger Wein Aromen, Tannine und rote Pigmente. Der Käselaib, angereichert vom Gout des Weines, bleibt dennoch weiss und fest. Nur die Rinde übernimmt die Farbe des Weines oder Tresters. Sie kann ebenfalls verspeist werden. Wen es danach gelüstet, der muss sich aber etwas gedulden. Vorzugsweise wird diese Spezialität erst im Herbst hergestellt. Der volle Genuss kommt laut Kennern erst dann wirklich zum Tragen, wenn man dazu auch noch den betreffenden Merlot trinkt. Zu finden ist die Käsespezialität bei der Azienda Vinicola Cormano in Morbio Inferiore oder in diversen Supermärkten als Canto di Bacco (Bacchus-Gesang) der Lati, der Tessiner Käserei der Milchproduzenten-Genossenschaft.

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