Der Kuchen der Weisen

Publiziert: 1 Januar 2018

Eigentlich hält im Süden der Alpen die Befana das Zepter in der Hand. Wer aber könnte auf etwas so Köstliches wie den Kuchen der drei Weisen verzichten? Nicht einmal die kulinarisch verwöhnten Tessiner.

Es ist ja oft so, dass man etwas macht und nicht genau weiss wieso. Das ist am 6. Januar, am Dreikönigstag, nicht anders. Oder wissen Sie vielleicht, wieso Sie Jahr für Jahr verzweifelt nach dem Plastikkönig im weichen Mandelkuchen suchen (und nur selten finden...)? Weil es einfach dazugehört. Weil man es tut. Wir aber wissen auch warum.

Vom Kind zum Kuchen


Es ist also so: Am 6. Januar kommt ganz viel Tradition und Spiritualität zusammen. Der Geisterbrauch, zu dem die Befana – die fliegende Hexe im Tessin und in Italien – gehört, paart sich mit der Legende der drei Weisen aus dem Morgenland, die dem Weihnachtsstern folgten und Jesus in einem Stall fanden. Vom Kind zum Kuchen kam man im Mittelalter, wo am Dreikönigsfestessen ein Bohnenkönig gewählt wurde. Später dann, im 18. Jahrhundert, kam statt einer Bohne ein Pfennig in einen Lebkuchen, der zum Königsgebäck aufstieg.

Vom Leb- zum Mandelkuchen


Während der Reformation machten sich Satiriker über die Fresserei und Sauferei an Feiertagen lustig, und so geriet der fröhliche Königskuchenschmaus etwas ins Stocken. Im Elsass überlebte der Brauch aber, und von dort gelangte er in den 1950er Jahren in die Schweiz. Dem Bäckerverband sei Dank. Aus dem Lebkuchenteig wurde ein süsser Kuchenteig mit Butter und Mandelmasse und aus dem Pfennig im Laufe der Zeit ein weisses Plastikstück. Inzwischen wird das feine Gebäck auch im Tessin gern gegessen, obwohl die Südländer eigentlich mehr auf die Süssigkeiten der Befana stehen.

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