Das schöne Meride ist ein echtes Sehnsuchtsziel: seine malerische Lage, das Ortsbild, seine Weine. Doch es gibt dort noch mehr Attraktionen, und die machen das Dorf wahrlich einmalig.

Dass Meride im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung gelistet ist, erschliesst sich sofort, wenn man das hübsche Dorf südlich des Luganersees erblickt: Wie auf einer Ansichtskarte mit romantisch-mediterranem Motiv schmiegen sich die malerischen Häuschen an die Flanken des Monte San Giorgio, umgeben von Wäldern und Rebhängen. Das, was auf Letzteren wächst, lässt sich in der örtlichen Gastronomie gütlich verkosten – urig etwa im Grotto Fossati, stilvoll in der Osteria La Guana.

Eroberer mit Pinsel

So gut der Wein auch sein mag, er ist beileibe nicht der einzige Grund, Meride anzusteuern. Augenfällig ist die Pfarrkirche San Rocco im Ortskern, beeindruckend das Museum für sakrale Kunst, charmant das Kirchlein San Silvestro oberhalb des Dorfes mit Barockfresken des hier geborenen Francesco Antonio Giorgioli. Sein Ruhm überstrahlt den eines Provinzmalers bei weitem. So prangen seine üppigen Werke an 45 Standorten in Deutschland, Italien, Polen und der Schweiz, etwa in Pfäfers (SG), Muri (AG) und Rheinau (ZH).

Im Tod noch schön

Giorgioli lebte von 1655 bis 1725 – nur ein Wimpernschlag im Vergleich zur Zeitspanne, die verging, seit die wohl grösste Sensation von Meride ihren Höhepunkt erlebte: das Erdzeitalter der Trias vor mehr als 200 Millionen Jahren. Damals war der Monte San Giorgio noch Meeresboden. Die vielen, überaus gut erhaltenen Versteinerungen der Tiere und Pflanzen, die damals auf ihn herabsanken, brachten dem Berg das Prädikat UNESCO-Weltnaturerbe ein. Zu bewundern sind die schönsten Funde im Fossilienmuseum von – klar doch – Meride.