Die Tessiner Grenzstadt Chiasso feiert die närrische Zeit als freie Republik, anstelle eines Karnevalskönigs hält der Premierminister während sechs Tagen das Zepter in der Hand.

Statt der Krone trägt er einen Hut, und sein Reich ist kein Königreich, sondern eine Republik. Eine freie Republik, wie es die Karnevalstradition in Chiasso will. Der Premierminister, auf Italienisch Primo Ministro, wacht über das fröhliche Treiben: von der Maccheronata am Donnerstagabend bis zum traditionellen Maskenumzug am Fasnachtsdienstag.

Gefeiert wird auf der Piazza von Oberst Bernasconi

Herzstück von Chiasso als Karnevalsstadt ist die Piazza Colonello Costantino Bernasconi, wo auch das Villaggio, das Fastnachtsdorf errichtet wird. Dort gibt es Unterhaltung und Verpflegung bis zu den frühen Morgenstunden. Das umfangreiche Programm hält Spass für jedes Alter bereit. So sind beispielsweise am Freitagnachmittag die kleinen Jecken mit ihrem Umzug an der Reihe. Der grosse Karnevalszug mit anschliessender Guggen Show folgt am Dienstag.

Die Zukunft bringt Neuerungen

Obwohl Chiassos Maskenumzug am Fasnachtsdienstag fest zur Tessiner Karnevalstradition gehört, will man in der Grenzstadt künftig darauf verzichten. Oder besser, die Veranstaltung erhält ein neues Gesicht: 2020 findet Nebiopoli bereits vom 6. bis 9. Februar statt, der Umzug wird auf Samstag vorgezogen, und die gesamte Veranstaltung dauert nur noch vier statt wie bisher sechs Tage. In Zukunft wolle man Überschneidungen mit der "Konkurrenz" in Bellinzona vermeiden, begründet das Organisationskomitee die Entscheidung.