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Publiziert: 19 April 2015
Künstler, die Nähe zum UNESCO-Welterbe Monte San Giorgio und das populäre Erzählfestival. Doch das ist nicht alles, was Arzo zu bieten hat. Faszinierend sind auch die Marmorbrüche.
Der Trubel der grossen Städte scheint ganz weit weg, wenn man im verträumten Dorf Arzo weilt. Es befindet sich direkt an der Grenze zu Italien, und man kann nur sagen: Es ist klein aber fein. Denn Arzo ist nicht nur hübsch; es hat eine ganze Reihe von Künstlern hervorgebracht, ist ein beliebter Ausgangspunkt zur Erwanderung des UNESCO-Welterbe-Gebiets des Monte San Giorgio und durch sein einmaliges Erzählfestival bekannt. Aber es gibt noch eine weitere Besonderheit, durch die Arzo zu Ruhm gekommen ist. Der Marmor. Er bescherte der Ortschaft schon früh Glanz und Reichtum.
Der Arzo-Marmor wurde im Laufe der Jahrhunderte nämlich nach halb Europa exportiert, um Altäre, Tauf- und Weihwasserbecken, Säulen, Böden von Gotteshäusern oder herrschaftliche Häuser zu verschönern. Besonders im Zeitalter des Barocks (17. Jahrhundert) und des Neoklassizismus (18. Jahrhundert) war der Stein aus der Region des Monte San Giorgio sehr begehrt. Der bunte Marmor aus den Steinbrüchen in Arzo schmückt nicht nur den Dom von Mailand und den Dom von Como, sondern befindet sich auch im germanischen Raum – bis nach Warschau. Wobei der Marmor ja eigentlich gar kein echter Marmor ist. Jedenfalls nicht im petrographischen Sinne. Die Steinbrucharbeiter nannten die vielfältige sedimentäre Brekzie Marmor. Und da man den "Marmor von Arzo" einfach kennt, bleiben wir bei diesem Begriff.
Vielfältig ist er in Farben und Struktur. Neben der bekannten "Macchia Vecchia" (von den Arbeitern in Rot, Grau und Gelb unterteilt) gibt es auch den "Broccatello" – er weist u.a. Fossilien-Fragmente von Korallen, Meeresschwämmen und sogar seltene Hai-Zähne auf –, den in seiner Farbwirkung ebenso spektakulären "Rosso di Arzo" und den wenig verbreiteten "Calcare di Besazio".
Die Marmorsteinbrüche hat das Tourismusbüro in seine “Kulturwege” aufgenommen. Die zweisprachigen Broschüren (D/F: "Kulturwege. Itinéraries culturels". Oder I/E: "Itinerari culturali. Cultural itineraries") mit den historischen Sehenswürdigkeiten der Region sind direkt beim Tourismusbüro erhältlich.
Arzo-Marmor
6864 Arzo
+41 91 641 30 50
info@mendrisiottoturismo.ch
www.mendrisiottoturismo.ch
www.ticino.ch