Ganz im Süden gedeihen die Künste

Publiziert: 31 August 2014

Auf dem fruchtbaren Boden des Mendrisiotto und unter den vorteilhaften klimatischen Bedingungen wächst einfach alles. Nicht nur Wein- und andere Pflanzen. Auch Kunst und Kultur blühen hier.

Eine Künstlerin wie Gardi Hutter hat natürlich zu einer Sache, zu einer Fertigkeit einen ganz besonderen Bezug: zur Kunst. Und damit ist das Mendrisiotto reich gesegnet. Sowohl mit Künstlern als auch mit Kunsträumen. Man denke nur an das dem Werk des Schweizer Grafikers Max Huber gewidmete m.a.x. museo in Chiasso, das regelmässig auch wechselnde Ausstellungen präsentiert. Bis zum 21. September gibt die Werkschau “Il viaggio creativo – Die kreative Reise” – ursprünglich war sie nur bis Ende Juli geplant, aber sie wurde um zwei Monate verlängert – Einblicke in die Arbeit des Grafikers Heinz Waibl. Gleich neben dem m.a.x. museo befindet sich ein weiterer spannender Ausstellungsraum, der Spazio Officina. Pilgerorte für Kunstfreunde sind ausserdem Mendrisio mit seinem Museo d’Arte, Ligornetto mit der Casa Pessina und dem Vincenzo Vela Museum (das in diesem Jahr allerdings wegen Renovierungsarbeiten für das Publikum geschlossen ist), einem echten Schmuckstück in der Region, sowie Rancate mit der Kantonalen Gemäldegalerie Giovanni Züst.

Mit Swing in die neue Saison


Kunst in anderen Formen als der bildenden ist im Mendrisiotto ebenso zuhause. Das Cinema Teatro in Chiasso ist eine Hochburg des Theaters und des Tanzes und lockt Musiker, Ballettkompanien und Schauspieler von Weltrang auf die Bühne. Und das Publikum aus allen Ecken des Kantons und von jenseits der Grenze in den Saal. Den Auftakt der kommenden Saison bildet am 3. Oktober ein Galaabend mit dem Titel "Sing in Swing" mit Massimo Lopez. Weiter treten in diesem Jahr unter anderem die italienische Popsängerin Noemi und das Steve Swallow Quintet feat. Carla Bley vor das Publikum. Chiasso hat eben "viel zu bieten für den doch recht kleinen Ort", wie auch Gardi Hutter, die im Laufe ihrer bisherigen Karriere mit vielen Kunstpreisen geehrt worden ist, immer wieder staunt. Besonders begeistert ist sie vom alljährlichen Literaturfestival "Chiassoletteraria" und vom multikulturellen Open Air Festate, bei dem diesen Sommer unter anderen Edoardo Bennato aufgetreten ist. "Das Ambiente bei Festate auf der Piazza ist einfach toll", schwärmt Gardi Hutter. Aber nicht nur Chiasso begeistert kulturell Interessierte. Auch kleine Bühnen in kleineren Orten haben einiges zu bieten.

Von der Mailänder Bühne "weggelockt"


Eine dieser Bühnen ist jene der Associazione Cultura Popolare in Balerna (ACP). Die Kulturvereinigung ist nun schon seit über 25 Jahren im Kulturbereich aktiv und präsentiert jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm, darunter Theaterstücke. "Vor langer Zeit habe ich dort auch gespielt", erinnert sich Gardi Hutter mit einem Lächeln. Die damalige Leiterin habe sie "ins Tessin gebracht". Und hier fand sie es sofort schön. Gardi Hutter spielte damals an einer Mailänder Bühne. In einer Zeit, in der es noch gar keine weiblichen Clowns gab. Sie hatte also eine Vorreiterrolle inne, bewies, dass nicht nur Männer das Publikum zum Lachen bringen können – und das macht sie mittlerweile rund um den Globus. Und sie beweist, dass sie sich nicht nur in der oft tragischen, meist komischen Clown-Welt gut auskennt. Sondern auch in einer anderen, oft beschaulichen, meist wunderschönen Welt – im Tessin.

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